Krefeld Neues Pfarrzentrum für St. Nikolaus

Krefeld · An der Oberstraße hat die Pfarre ein Haus gekauft. Dort soll bis 2019 auch ein Saal für Basare und Feste für 180 Personen entstehen.

 Pfarrer Christoph Zettner und Koordinatorin Ute Thoeren vor dem hellen Haus, das neues Pfarrzentrum werde soll. 1905 wurde hier der KFC Uerdingen gegründet, nach dem Krieg war hier das Theater untergebracht.

Pfarrer Christoph Zettner und Koordinatorin Ute Thoeren vor dem hellen Haus, das neues Pfarrzentrum werde soll. 1905 wurde hier der KFC Uerdingen gegründet, nach dem Krieg war hier das Theater untergebracht.

Foto: T. Lammertz

Mitte 2019 wird das neue Pfarrzentrum St. Nikolaus bezugsfertig sein, rechnen Pfarrer Christoph Zettner und Verwaltungskoordinatorin Ute Thoeren. Gerade erst hat die Pfarre, in der knapp 16.000 katholische Christen von Gellep-Stratum über Linn, Uerdingen und Gartenstadt vereint sind, das Gebäude Oberstraße 10 gekauft, das der Uerdinger Kirche St. Peter genau gegenüber liegt. "Mit diesem Zentrum verbinden wir viele unterschiedliche Visionen. Über allem steht für uns aber die Frage: Wie erreichen wir die Menschen", erklärt Gemeindeleiter Pfarrer Zettner. Auf keinen Fall sei daran gedacht, Gemeindeaufgaben auf Kosten der anderen Pfarrstandorte in Uerdingen zu konzentrieren. Die gewachsenen Strukturen der Teilgemeinden von St. Nikolaus sollen ihre Angebote in der Fläche aufrecht erhalten. Darin seien sich Pastoralteam, Rat der Gemeinschaft der Gemeinden und Kirchenvorstand mit Gemeinderäten einig.

Das neue Gemeindezentrum bietet nach seiner Fertigstellung neue Möglichkeiten des Gemeindelebens. Thoeren zählt auf: ein 200 Quadratmeter großer Saal für rund 180 Personen für Feste oder Basare, Räume für die Kleiderkammer, Gruppenarbeiten, Treffen der Katecheten, fünf Büroräume für die Verwaltung im vorderen Obergeschoss sowie eine Küche für das Flüchtlingscafé und den jeden ersten Donnerstag im Monat stattfindenden Mittagstisch für Bedürftige.

700 Quadratmeter Gesamtfläche werden zur Verfügung stehen, wenn Heizung, Elektroinstallation, Sanitärbereiche, Fenster, Fußböden und Türen erneuert worden sind. Architekt Karl-Heinz Petermann hat auch eine transparenter gestaltete Fassade in seine Planungen aufgenommen. Durch seine unmittelbare Nähe zur Pfarrkirche St. Peter lädt das neue Pfarrzentrum die Kirchenbesucher zum Treff nach dem Gottesdienst ein, ohne dass Leute auf dem weiteren Weg zum an der Oberstraße 40 gelegenen Pfarrzentrum "verloren gehen".

Das bisherige Pfarrzentrum wurde verkauft. Es hätte einiges erneuert werden müssen, ein moderner Brandschutz fehlte, das Gebäude war nicht behindertengerecht und hätte aufwändig energetisch aufgerüstet werden müssen. Das idyllische Verwaltungsgebäude an der Burgstraße 5 wird die Pfarre vermieten. Das neue Pfarrzentrum wird über 20 Parkplätze verfügen, die über die Obere Mühlengasse erreicht werden. Der Umzug in das Gebäude wird 1,8 Millionen Euro kosten. Die Pfarre St. Nikolaus hofft bei den Kosten auf starke Unterstützung durch das Aachener Bistum.

Das neue Pfarrzentrum St. Nikolaus hat jüngere Uerdinger Geschichte geschrieben. 1905 wurde hier der FC Uerdingen gegründet, der Vorläufer-Verein des aufstiegsverdächtigen KFC Uerdingen. Unmittelbar nach dem Krieg beherbergte es das Krefelder Theater, dann wurde es ein Kino, das schließlich einem Supermarkt Platz machte. Ganz zum Schluss bot ein Sonnenstudio seinen Dienst an. Schon lange hatten alte Uerdinger im Kirchenvorstand von St. Peter im Hinblick auf die günstige Lage gegenüber der Pfarrkirche ein Auge auf das Objekt geworfen. Als das Haus nach dem Auszug des Sonnenstudios zum Verkauf stand, zögerten die Verantwortlichen der Pfarre St. Nikolaus nicht lange und kauften es. "Unser Pastoralkonzept, die Nähe der Menschen zu suchen, steht in völligem Einklang mit der Meinung des Aachener Bischofs", blickt Pfarrer Zettner optimistisch in die Zukunft. Außerdem würde die Oberstraße belebt werden.

(oes)
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