Krefeld Neues Forum: "Älter werden im Westen"

Krefeld · Im Alter im gewohnten Umfeld leben zu können, ist der Wunsch vieler Senioren. Nicht immer jedoch stimmen die Bedingungen in den Wohnquartieren. Für den Krefelder Westen widmet sich jetzt ein neues Forum dieser Problematik.

 Wolfgang Pasch erklärt, wie viele Wohnquartiere es tatsächlich im Krefelder Westen gibt. Die kommunale Pflegeplanung, so Pasch, beziehe sich auf zu große Bezirke, die nicht identisch seien mit den tatsächlichen Quartieren.

Wolfgang Pasch erklärt, wie viele Wohnquartiere es tatsächlich im Krefelder Westen gibt. Die kommunale Pflegeplanung, so Pasch, beziehe sich auf zu große Bezirke, die nicht identisch seien mit den tatsächlichen Quartieren.

Foto: Strücken

"Forum Westquartiere" heißt eine neue Initiative, die sich mit dem Thema "Älter werden im Krefelder Westen" beschäftigen will. Erstmals haben sich jetzt Vertreter von Parteien, Vereinen und Einrichtungen getroffen, um gemeinsam das komplexe Thema "Quartiersentwicklung" anzugehen.

SPD-Bezirksvertreter Wolfgang Pasch, der zu der Zusammenkunft eingeladen hatte, erklärt, worum es geht: "Menschen wollen dort alt werden, wo sie wohnen. Daher müssen die Wohngebiete Strukturen aufweisen, die das möglich machen." Sein Anliegen für das Forum Westquartiere ist es, verschiedenen lokalen Akteuren die Möglichkeit zu geben, sich über Schwierigkeiten, Erfahrungen und Ideen auszutauschen und mit kleinen Schritten die Lebenssituation der älter werdenden Bürger zum Besseren hin zu verändern.

Pasch ist sich darüber im Klaren, dass das Thema Quartiersentwicklung hochkomplex ist. "Viele schrecken vor dieser Komplexität und Größe zurück. Dennoch bin ich der Meinung, dass es sinnvoll ist, einfach mal in kleinen Schritten anzufangen und alle Beteiligten an einen Tisch zu holen."

Pasch sieht die älter werdende Gesellschaft vor riesigen Problemen: "Unser Gesundheitssystem hat nicht die Ressourcen aufzufangen, dass es gesamtgesellschaftlich immer mehr Menschen gibt, die versorgungsbedürftig sind." Hinzu kämen Veränderungen der Familienstrukturen: kleiner werdende Familien, Kinder, die wegziehen und so nicht mehr vor Ort sind, um bei der Versorgung der Eltern zu helfen. "Das führt dazu, dass ältere Menschen aus ihrem Umfeld rausgezogen und in Einrichtungen untergebracht werden, wo sie nicht leben müssten und auch nicht leben wollen."

Die Idee für das Forum Westquartiere hatte Pasch, der sich als Berufspädagoge und Koordinator eines dualen Pflegestudiengangs an der Fachhochschule Düsseldorf auch beruflich mit dem Thema Gesundheitspolitik und Älterwerden befasst, beim Studieren der städtischen kommunalen Pflegeplanung. "Die dort verwendeten Daten beziehen sich auf große Bezirke, die nicht identisch sind mit tatsächlichen Wohnquartieren. Ich meine, dass man diese Pflegeplanung für viel kleinere Quartiere übersetzen muss, nämlich solche Wohnbereiche, mit denen die Anwohner sich identifizieren." So soll es jetzt im neuen Forum zunächst darum gehen, diese kleinen Quartiere zu definieren und im nächsten Schritt eine Bestandsaufnahme zu machen. Zwei Studentinnen Paschs wollen die Akteure unterstützen und im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit Kriterienkatalog sowie Checkliste erarbeiten, die dabei helfen. "Im besten Fall gelingt es, eine Karte für den Krefelder Westen zu erstellen, in der die verschiedenen Quartiere zu erkennen sind", sagt Pasch. Im Anschluss könnte dann für diese Quartiere eine Stärken-Schwächen Analyse gestellt werden, und als Grundlage für die weitere Arbeit des Forums dienen.

Das nächste Treffen des Forums soll im September stattfinden. Wer Interesse hat, sich einzubringen, kann sich an per E-Mail an paschmail@web.de mit Wolfgang Pasch in Verbindung setzen.

(puv)
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