Krefeld Neuer Kripochef will Serientäter jagen

Krefeld · Karlheinz Winkler kommt vom Landeskriminalamt nach Krefeld. Als Leiter der Kriminalpolizei ist er oberster Ganovenjäger der Stadt. Bedingt durch seine berufliche Laufbahn hat er besonders Serientaten im Blick.

 Karlheinz Winkler (57) ist neuer Leiter der Kriminalpolizei Krefeld. Das Foto entstand in der Wache Nordwall, im Hintergrund der Ostwall.

Karlheinz Winkler (57) ist neuer Leiter der Kriminalpolizei Krefeld. Das Foto entstand in der Wache Nordwall, im Hintergrund der Ostwall.

Foto: Lothar Strücken

Den Begriff "oberster Ganovenjäger" mag er zwar nicht - er klingt Karlheinz Winkler, neuer Leiter der Polizeidirektion Kriminalität in Krefeld, zu reißerisch. Faktisch bedeutet sein Amtsantritt in Krefeld aber für die Einbrecher keine gute Nachricht. Winkler kommt vom Landeskriminalamt in Düsseldorf nach Krefeld, hatte dort viele Jahre insbesondere Serientäter im Blick. Er wertete dort die landesweiten Daten zur Allgemeinkriminalität aus. Das Wissen aus dieser Tätigkeit will er jetzt in Krefeld zur Anwendung bringen: "Durch meinen beruflichen Hintergrund habe ich eine besondere Perspektive für überregionale Zusammenarbeit", formuliert Winkler.

Seit dem 1. August ist Karlheinz Winkler (57) als Chef der Kriminalpolizei in Krefeld tätig und arbeitet im Präsidium am Nordwall. Er folgt auf Anette Cruel, die im April dieses Jahres in den Ruhestand verabschiedet worden war. Gestern begrüßte Polizeipräsident Rainer Furth ihn offiziell und lobte dabei die "hohe fachliche Kompetenz". Winkler gab das Kompliment zurück. In seiner Zeit vor dem Amtsantritt in Krefeld habe er die Entwicklung des Polizeipräsidiums von außen beobachten können. Krefeld habe immer einen guten Ruf genossen, sei bekannt für sein ausgesprochen engagiertes Team, sagt Winkler. Er wird als Kripo-Leiter Chef von 181 Mitarbeitern, will diese nun in den kommenden Wochen kennenlernen. Er lebt in Korschenbroich, ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder. Laufen sowie Kultur ("Lesen, Theater, Filme") zählt er zu seinen Hobbys.

Dem Ziel, Polizeiwissen über die Täter zu vernetzen, kann Winkler auch durch seine berufliche Karriere näher kommen. Vor 39 Jahren startete der gebürtige Düsseldorfer seine Polizeilaufbahn in der Landeshauptstadt. Dort hat er unterschiedliche Aufgaben bei der Schutz- und Kriminalpolizei wahrgenommen, unter anderem als Sachbearbeiter in den Bereichen Brand- und Todesermittlungen. 1990 begann er sein Studium zum höheren Polizeivollzugsdienst an der heutigen Deutschen Hochschule der Polizei in Münster-Hiltrup, das er 1992 erfolgreich abschloss. In den nächsten Jahren leitete Winkler einen Schutzbereich in Mönchengladbach und später Polizeiinspektionen in Grevenbroich und in Neuss. 1999 wechselte Winkler ins Landeskriminalamt (LKA) NRW in Düsseldorf. Neun Jahre lang war er dort als Dezernatsleiter verantwortlich für die landesweite Auswertung der Allgemeinkriminalität. Dazu gehörten die Erkennung überregionaler Tatserien und die Entwicklung entsprechender Bekämpfungskonzepte. Von 2008 bis 2015 war er im LKA NRW als Dezernatsleiter und stellvertretender Abteilungsleiter im Bereich der Bekämpfung politisch motivierter Straftaten tätig.

Bei seinen letzten Stationen ging es häufig eher um Auswertung von Taten und zusammenhängenden Serien; nachdem die Fälle ausgewertet waren, wurden sie von Karlheinz Winkler wieder in das jeweilige Polizeipräsidium vor Ort abgegeben. - In Krefeld rückt er den Tätern nun wieder näher auf die Pelle, zwar immer noch am Schreibtisch, allerdings wieder einen Schritt näher am Fall.

(RP)
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