Krefeld Neubau für Bismarckschule verzögert sich

Krefeld · Eltern sind besorgt: Der Baubeginn für einen Ersatz des maroden Pavillons ist nicht absehbar. Unterdessen wächst die von Raumnot geplagte Grundschule weiter, die Schülerzahl ist zuletzt um rund zehn Prozent von 297 auf 330 gestiegen.

 Elternvertreter Jens Finkensiep (rechts) und Thomas Kirchhartz hoffen, dass der marode Pavillon im Hintergrund bald ersetzt wird. Die politischen Beschlüsse dafür sind längst verabschiedet, doch ein Baubeginn ist nicht in Sicht.

Elternvertreter Jens Finkensiep (rechts) und Thomas Kirchhartz hoffen, dass der marode Pavillon im Hintergrund bald ersetzt wird. Die politischen Beschlüsse dafür sind längst verabschiedet, doch ein Baubeginn ist nicht in Sicht.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Die Eltern der Schüler an der Bismarckschule sind besorgt: Mehr als ein Jahr ist vergangen, seit der Ersatz des maroden Pavillons beschlossen wurde, ein Fortschritt in Sachen Neubau sei seither nicht zu erkennen. "Wir wollen Politik und Verwaltung an ihre eigenen Zusagen erinnern", sagen die Elternpflegschaftsvorsitzenden Jens Finkensiep und Thomas Kirchhartz, die jetzt erneut die Öffentlichkeit suchen, um auf das Problem aufmerksam zu machen.

Hintergrund: Die baulich zweizügig geplante Grundschule hat mittlerweile nicht acht, sondern 13 Klassen. Zwei davon müssen aus Raumnot in einem Pavillon auf dem Schulhof unterrichtet werden. Dieser war in den 70er Jahren als auf vier Jahre angelegtes Provisorium errichtet worden und ist in sehr schlechtem Zustand. "Muffiger Geruch, Insektenbefall, eindringendes Wasser, schlechte Isolierung, dadurch Hitze im Sommer, Kälte und Kondenswasser im Winter sind nur ein paar der Probleme", berichtet Finkensiep. "Der Pavillon gammelt an allen Ecken weg und wird immer wieder notdürftig zusammengeflickt." Mittlerweile haben, so berichtet Schulleiterin Dagmar Schrader, sogar Teile des Kollegiums Atteste vorgelegt, dass sie in den Räumen nicht mehr unterrichten können.

"Wir verstehen nicht, warum sich nichts tut", sagen die Elternvertreter. Ein Standortkonzept sei längst erarbeitet, das Modell für den Ersatzbau im vergangenen Jahr den verschiedenen Ausschüssen vorgestellt worden. Zu dem Zeitpunkt habe die Schule noch 297 Schüler gehabt, seither sei die Schülerzahl auf aktuell 330 gestiegen. Die Verwaltung habe sich zuletzt bei Nachfragen "bedeckt gehalten", Politikvertreter, die Finkensiep und Kirchhartz nun erneut angesprochen haben, seien überrascht und sogar "hilflos und konsterniert" gewesen. "Das kann doch nicht sein, warum seid ihr nicht früher zu uns gekommen", wurde uns gesagt, berichtet Finkensiep. "Aber das ist ja nun wirklich nicht unsere Aufgabe."

Ihm ist wichtig, zu sagen, dass ja nicht um etwas gebeten werde, was noch abgeklärt werden müsse. "Wir erinnern nur an Pläne, die längst beschlossen sind und für die das Geld bereitgestellt war", sagt Kirchhartz. Baubeginn sei für 2015 avisiert gewesen. Nun glauben die Elternvertreter, dass der Baubeginn auf das kommende Jahr verschoben wird. "Wenn man die Abläufe realistisch aneinanderreiht, muss man befürchten, dass die ersten Bagger, wenn überhaupt, erst im kommenden Jahr rollen, wann alles fertig sein wird, steht in den Sternen."

Schulleiterin Schrader blickt schon mit Sorge Richtung Winter. "Der Winter hängt immer wie ein Damoklesschwert über uns, wir haben absolut keine Ausweichmöglichkeit, wenn es wieder hereinregnet oder wieder Arbeiten notwendig werden, um zum Beispiel das Dach abzustützen."

(RP)
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