Krefeld Nachwuchs bei den Schneeleoparden

Krefeld · Der Zoo meldet Nachwuchs bei den Schneeleoparden - die beiden Katzen sind Nummer 57 und Nummer 58, die in Krefeld nunmehr in fünfter Generation geboren sind. Nach kränkelndem Start ins Leben sind sie nun über den Berg. Die Besucher dürfen sich freuen.

 Bereits am 4. Mai haben zwei junge Schneeleoparden im Krefelder Zoo das Licht der Welt erblickt. Erst jetzt teilte Sprecherin Petra Schwinn die Geburten offiziell mit. Die beiden Jungtiere hatten in den ersten Wochen mit Erkältungen und Fieber zu kämpfen. Jetzt hat sich ihr Gesundheitszustand stabilisiert.

Bereits am 4. Mai haben zwei junge Schneeleoparden im Krefelder Zoo das Licht der Welt erblickt. Erst jetzt teilte Sprecherin Petra Schwinn die Geburten offiziell mit. Die beiden Jungtiere hatten in den ersten Wochen mit Erkältungen und Fieber zu kämpfen. Jetzt hat sich ihr Gesundheitszustand stabilisiert.

Foto: Vera Gorissen

Krefeld hat eine lange Zuchttradition bei den seltenen Schneeleoparden. Doch diesmal ist die Geburt etwas ganz Besonderes. Kater Patan darf sich an der Aufzucht der Jungen beteiligen. Beim ersten gemeinsamen Nachwuchs mit der aus England stammenden Dari hatte die resolute Raubkatze den Erzeuger noch vom Jungtier (einem kleinen Kater) ferngehalten. "Patan hat darunter sehr gelitten. Er war psychisch echt neben der Spur", berichtet Zoo-Sprecherin Petra Schwinn im Gespräch mit unserer Redaktion.

Doch diesmal ist Patan mit im Boot, um die beiden Katzen, die noch keinen Namen haben, zu erziehen. Derzeit wird der von Muttermilch lebende Nachwuchs mit kleinen Häppchen an feste Nahrung gewöhnt. Küken, Meerschweinchen und kleine Kaninchen bringen die Pfleger ins Gehege.

"Wir haben recht lange gewartet mit der Information der Öffentlichkeit, denn bei jungen Katzen gibt es eine Regel, dass sie eigentlich erst mit drei Monaten über den Berg sind. Aber unsere beiden Mädels entwickeln sich gut", sagt Petra Schwinn. Der Nachwuchs ist inzwischen gut auf der Anlage zu sehen, trotzdem sollte man viel Geduld mitbringen. Am späten Nachmittag ist eine Beobachtung am wahrscheinlichsten.

Die bedrohten Katzen werden noch gar nicht so lange erfolgreich in den Zoos gezüchtet. Im Jahr 1966 war es eine Sensation in Krefeld, als hier die ersten beiden Jungtiere in Europa zur Welt kamen. Seitdem ist Krefeld Zuchtzentrum für Schneeleoparden. Lange Zeit hatten nur die Zoos von Helsinki und Krefeld Erfolg mit den sensiblen Tieren, in der Seidenstadt inzwischen bereits in fünfter Generation.

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Foto: Zoo Krefeld/ Magnus Neuhaus

Es wurden wichtige Erfahrungen für die Aufzucht gemacht, beispielsweise, dass die Impfung gegen Katzenschnupfen die Sterblichkeit der Jungtiere dramatisch senkt. Heute profitieren alle Zoos von diesen Erkenntnissen und es gibt weitere Zuchterfolge, die auf die Seidenstadt zurückzuführen sind. Die Tiere in den Zoos von Basel oder Magdeburg sind Verwandte der Krefelder Tiere. Der Schweizer Zuchtkater Pator ist sogar ein waschechter Krefelder. Schneeleoparden sind bekannt für ihre einsame Natur. Bis auf die Jungtiere, die 18 bis 22 Monate bei ihrer Mutter bleiben, sind sie Einzelgänger", sagt Raubtierpfleger Thomas Hamma. Sie leben in den zentralasiatischen Gebirgsregionen von beispielsweise China, Afghanistan, Indien, Russland und Kasachstan. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich insgesamt über zwei Millionen Quadratkilometer. Wegen des kalten Klimas haben sie ein langes Fell mit dichter Unterwolle. Ihre kurzen Vorderläufe mit großen Pfoten dienen zum Laufen auf Schnee. Zum Springen haben Schneeleoparden lange Hinterläufe. Durch ihr rauchgraues, mit dunkelgrauen rosettenförmigen Flecken bedecktes Fell passen sie sich optisch optimal an die felsige Gebirgswelt an und sind nahezu unsichtbar.

Da Schneeleoparden sehr scheu sind, ist es für Forscher nicht leicht, ihr Verhalten zu bestimmen. Sie sind gegenüber Menschen nicht aggressiv. Selbst wenn sie während der Fütterung gestört werden, versuchen sie eher zu fliehen, als sich zu verteidigen. Weltweit leben noch 3500 bis 7000 Schneeleoparden in freier Wildbahn. Dort sind sie vielen Gefahren, wie Beuterückgang, Wilderei und Verlust des Lebensraums ausgesetzt.

(RP)
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