Krefeld Musik-Sahnestücke aus dem Hause Klopke

Krefeld · Bereits das Intro zum ersten Song macht deutlich: Hier wird filigran gearbeitet, und jede einzelne Note gehört unverzichtbar genau dahin, wo sie erklingt. Udo Klopke und seine Band haben sich mit dem Album "The Pirates' Son" viel Zeit genommen und jetzt wieder mal eine Sammlung echter Sahnestücke abgeliefert.

 Das Cover der CD, die Udo Klopke am 23. Januar im Jazzkeller vorstellt.

Das Cover der CD, die Udo Klopke am 23. Januar im Jazzkeller vorstellt.

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Das gesamte Repertoire auf der CD stammt aus Klopkes eigener Feder und zeugt von einer kontinuierlich reifenden Handschrift, in der britische und amerikanische Rock-Pop-Einflüsse vollständig miteinander verschmelzen. Seine relativ hoch angelegte Stimme hat sich in den letzten Jahren ein wenig verändert. Erinnerte sie früher vor allem an den jungen Paul Simon, so ähnelt sie inzwischen eher der von Who-Sänger Roger Daltrey - nicht unbedingt vollmundig, aber stets mit Ausdruck und durchweg bestens geführt. Und als Gitarrist - meist elektrisch, aber nie aggressiv im Sound - zeigt sich Klopke, wie gehabt, als ein mit allen Wassern gewaschenes Kerlchen. Dazu die ebenso sensible wie versierte Bass-Arbeit von Ralf Metz und das souveräne, fein gesponnene Schlagzeugspiel von Jan Wienstroer - das ergibt ein Trio seltener Güteklasse. Und wenn dann noch ein Willem Beuss hier und da an Keyboards und Akkordeon pfiffige Akzente setzt, dann entsteht solch ein Album, das man getrost als kleine Sternstunde sowohl des Singer/Songwriter- als auch des Rock-Pop-Genres bezeichnen kann.

Der "Long Distance Runner" kommt als gelungener Mix aus Paul Simons Graceland-Sound und Country Swing à la Dire Straits. Das Instrumental "Driving" bildet sozusagen das lebhafte Gegenstück zur bewusst monoton gehaltenen Kraftwerk-Autobahn. "Clear Day, Mountain View" verrät Prog-Rock-Einfluss, "Analize Me" erfreut mit prima Blues-Gitarre, und "Disappear" verströmt das nostalgische Flair von Carnaby Street und Penny Lane und Piccadilly Circus. Ein Highlight unter Highlights ist der Song "Shameless". Er offenbart besonders schön die komplexe rhythmische Finesse von Drummer Jan Wienstroer, beschert ein tolles Bass-Solo von Ralf Metz und vereint außerdem dezente, aber herzliche Grüße von so unterschiedlichen Bands wie Jethro Tull und den Doobie Brothers - ein herrliches Opus.

CD Udo Klopke Band, "The Piarate's Son", Acoustic Delite LC 50500, Preis: 15 Euro. Auftritt Samstag, 23. Januar, im Jazzkeller, Lohstraße 92.

(MoMe)
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