Krefeld Museen: Aktionen zum internationalen Museumstag

Krefeld · Der internationale Museumstag ist Sonntag, 22. Mai, unter dem breit gefassten Motto "Museen in der Kulturlandschaft". Erneut beteiligen sich die großen Krefelder Museen an diesem weltweit ausgerufenen Tag, der auf die Bedeutung und Vielfalt der Museen aufmerksam macht in einer Zeit, in der kulturlose Terroristen unersetzliche Zeugnisse früherer Kulturen zerstören. Der Eintritt in die Museen ist dann frei. Im Gegensatz zu früheren Jahren sind kleinere Sammlungen und private Museen nicht beteiligt. "Wir waren mit der Eröffnung des KWM beschäftigt und konnten diese Organisation nicht noch zusätzlich leisten", entschuldigt Mseumspädagoge Thomas Janzen die mangelnde Vollständigkeit der Krefelder Ausstellungslandschaft.

Er hatte Kontakt zu Eleni Biskini-Fischer aufgenommen, der Leiterin der Integrationsagentur der Diakonie Krefeld-Viersen. Daraus entstand ein Angebot für Krefelder Flüchtlinge im Rahmen der stündlichen Führungen für jedermann, die zusammen mit Kindern zwischen 12 und 16 Uhr die Häuser Lange und Esters auf der Wilhelmshofallee besucht werden können. Dort wird gerade die Ausstellung "Die Kräfte hinter den Formen. Erdgeschichte, Materie, Prozess in der zeitgenössischen Kunst" gezeigt. Die Integrationsagentur stellt Dolmetscher in den wichtigsten Migrantensprachen. "Wir wollen zeigen, dass es in Krefeld kulturelle Wurzeln gibt, die über die Alltagserfahrung weit hinausreichen", erklärte Janzen.

"Das Motto ist ein Volltreffer für uns", sagt Dieter Brenner vom Trägerverein des Hauses der Seidenkultur. "Das Linner Textilmuseum zeigt die Stoffe, und unser Haus demonstriert, wie diese hergestellt werden." Im Haus der Seidenkultur wird ein Patroneur die Herstellung von Jacquard-Stoffen vorführen und die Besucher auch eigene Webarbeiten machen lassen. Brenner kündigte an, die Zusammenarbeit mit dem Textilmuseum noch weiter ausbauen zu wollen.

Das Deutsche Textilmuseum in Linn führt in der Zeit von 10 bis 18 Uhr durch die Ausstellung "Seide - textile Pracht aus 2000 Jahren". Eine Goldstickerin führt ihr Handwerk vor. Außerdem gibt es Führungen durch die Bibliothek des Hauses, mit 10.000 Büchern und 5000 Fachzeitschriften die größte textile Fachbibliothek in Deutschland. Auch ist die "Anfass-Sammlung" für das Publikum geöffnet.

Das Museum Linn ist ebenso geöffnet, Sonder-Aktionen gibt es aber wegen der Feier zum 40-jährigen Bestehen des Vereins der Freunde des Museums keine.

Die Villa Merländer öffnet an diesem Tage ihren Campendonk-Saal, in dem die einzigen erhaltenen Gemälde des Krefelder Malers Heinrich Campendonk präsentiert werden. Außerdem öffnet das NS-Dokumentationszentrum den hauseigenen Luftschutzkeller.

(RP)
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