Krefeld Müll an Straßenrändern sorgt stets für Ärger

Krefeld · Auf den Grünstreifen von Autobahnen und Bundesstraßen befindet immer mehr Müll. Bürger fordern, dass der Unrat häufiger und früher entfernt wird. Der zuständige Landesbetrieb Straßen NRW relativiert.

 Gängiges Bild an den Autobahnen rund um Krefeld: Müll liegt auf den Grünstreifen neben den Straßen. Archivfoto: bsen

Gängiges Bild an den Autobahnen rund um Krefeld: Müll liegt auf den Grünstreifen neben den Straßen. Archivfoto: bsen

Foto: Busch Franz-Heinrich sen.

Mal ehrlich: Haben Sie nicht auch schon einmal kurz das Fenster runtergekurbelt, um mal eben die unliebsame Verpackung des Snacks eines Schnellrestaurants zu entsorgen? Nein? Umso besser. Die Reinigung der Straßen verursacht NRW-weit nämlich Kosten in Millionenhöhe. Und auch auf Krefelds Straßen, besser gesagt auf den Autobahnen rund herum, besteht ein Müllproblem. Leser, die sich bei uns gemeldet haben, monieren die zunehmende Vermüllung der Böschungen und die mangelnde Reinigung der Grünstreifen.

Der zuständige Landesbetrieb Straßen NRW bestätigt gegenüber unserer Redaktion, dass auf den Krefelder Autobahnen im Jahr rund 1000 Tonnen Müll anfallen. "Besonders an Strecken, die viele Autofahrer nutzen, um in den Urlaub zu kommen, ist das Müllaufkommen groß", sagt Norbert Cleve, von Straßen NRW.

Eine ausufernde Vermüllung der Grünstreifen kann er indes aber nicht feststellen. "Wir haben seit Jahren zwar ein hohes, aber ein konstantes Aufkommen an Müll", ergänzt er. Straßen NRW lässt die Ränder der Autobahnen und deren Auffahrten ein bis zwei Mal pro Jahr reinigen. In Sonderfällen auch drei Mal. Anders schaue es an den Parkplätzen aus. "Dort wird zwei Mal pro Woche der Müll abgeholt, in den Ferien ein Mal mehr", so Cleve. Meistens würden dafür Fremdfirmen beauftragt. Wie viele Mitarbeiter eingesetzt würden und wann die Arbeiten erfolgten, könnten die Firmen im Rahmen des Auftrags selbst entscheiden.

In den Zuständigkeitsbereich des Landesbetriebs fallen neben den Autobahnen beispielsweise auch die Bundesstraßen. Ehrenamtliche Müllsammler kritisieren die Zeiträume, in denen dort die Grünstreifen gereinigt würden. Meist warte man so lange, bis im wahrsten Sinne Gras über den Müll gewachsen sei. Die Folge: Bei der Mähung der Seitenstreifen würde der Müll gehäckselt und bliebe am Straßenrand liegen. Die Müllsammler regen daher an, den Unrat bereits im Februar oder März zu entfernen, bevor Gras und Sträucher wieder wachsen.

"Das hängt natürlich von den jeweiligen Verträgen mit den Firmen ab. In der Regel versuchen wir aber, die Bereiche nach dem Winter und vor der Mähsaison zu reinigen. Andernfalls kann ich mir vorstellen, dass auch die Mähmaschinen kaputt gehen könnten, wenn diese den Müll mit zerkleinern. Wegen der Länge der Strecken kann es aber natürlich vorkommen, dass der Müll erst nach dem Sprießen des Grases eingesammelt wird", sagt Cleve. Den Vorwurf, die Feuerwehren hätten wegen durch Müll verstopfte Abflüsse vermehrt zu tun, weißt er aber zurück. "Verstopfte Abflüsse gibt es eher weniger", sagt er.

Fazit: Da auch der Landesbetrieb nur begrenzte finanzielle und besonders personelle Ressourcen hat, ist in diesem Fall in nächster Zeit wohl nicht mit einer Verbesserung zu rechnen.

(RP)
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