Krefeld Morgen: Sinfoniekonzert mit Uraufführung des Pianisten

Krefeld · Generalmusikdirektor Mihkel Kütson ermunterte den Theater-Hauspianisten André Parfenov, ein Violinkonzert zu schreiben.

 André Parfenov hat eine Sonate komponiert, die er zum Konzert ausgearbeitet hat.

André Parfenov hat eine Sonate komponiert, die er zum Konzert ausgearbeitet hat.

Foto: ikr

Wenn es nicht ungebührlich wäre, dürfte man sagen, dass dieses Violinkonzert einer Krankheit zu verdanken sei. 2013 bekam der Solopianist des Theaters, André Parfenov (43), nämlich vom Clusterkopfschmerz-Verband einen Kompositionsauftrag. Diese Violinsonate, die er mit Konzertpartnerin Iuliana Münch auf CD eingespielt hat, trug der Komponist Generalmusikdirektor (GMD) Mihkel Kütson am Klavier vor. Der war begeistert und empfahl Parfenov, die Sonate zum Violinkonzert auszuarbeiten.

Nun steht für das 2. Sinfoniekonzert die Uraufführung an. Morgen und Freitag ist es im Seidenweberhaus zu erleben. "Ich freue mich, dass unser Chef das Projekt leitet", sagt Parfenov. Besonders freut ihn auch, dass der Erste Konzertmeister der Niederrheinischen Sinfoniker, Philipp Wenger, den Solopart übernimmt. Dem behagt, dass das Konzert "stark die Mittellage der Geige fordert - die liebe ich", gesteht Wenger. Die obligate Solokadenz ist hier nicht im Kopfsatz, sondern im Mittelsatz zu finden. "Die vom Orchester begleitete Kadenz beschließt den 2. Satz und leitet direkt ins Finale", erklärt Parfenov, der eine "polytonale Komponierweise" (Kütson) pflegt. "Im 3. Satz dominiert perkussives Spiel, das mag ich sehr", so Wenger. Und erläutert: "Früher wollte ich ja Schlagzeuger werden."

Das Sinfoniekonzert leitet eine sinfonische Dichtung von Antonín Dvorák ein. "In seiner ,Waldtaube' ist spannend zu beobachten, wie bildhaft der Komponist vorgeht", sagt der GMD. Das auf eine Ballade zurückgehende Stück erzählt eine Geschichte von Mord, Betrug und Leidenschaft. - Leidenschaft prägt auch Robert Schumanns 2. Sinfonie. Das selten aufgeführte Werk hat Schumann 1846 im Zuge seiner vorläufigen Genesung von einer Nervenkrankheit geschrieben. Im Finale hat Schumann, gleichsam als Hoffnungsmotiv, die Melodie eines Liedes von Beethoven, "Nimm sie hin denn, diese Lieder", zitiert und verarbeitet.

Termine: 13. und 16. Oktober, jeweils ab 20 Uhr im Seidenweberhaus.

(RP)
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