Theater Krefeld Morgen Abend Hoffmanns Erzählungen: Oper als Geisterbahn-Trip

Krefeld · Oper darf einem auch mal einen Schauer über den Rücken jagen. Das findet zumindest Hinrich Horstkotte. Er inszeniert Jacques Offenbachs bekannte Oper "Hoffmanns Erzählungen". Am Samstag, 16. April, ist Krefeld-Premiere im Theater. Horstkotte will "die Zuschauer erschrecken und auf eine Geisterbahnfahrt für Erwachsene mitnehmen", sagt er.

 Woher kommt das eiskalte Händchen? Izabela Matula und Johannes Schwärsky in einer Szene aus "Hoffmanns Erzählungen". Hinrich Horstkottes Inzenierung hatte im November 2014 Premiere im Mönchengladbacher Haus.

Woher kommt das eiskalte Händchen? Izabela Matula und Johannes Schwärsky in einer Szene aus "Hoffmanns Erzählungen". Hinrich Horstkottes Inzenierung hatte im November 2014 Premiere im Mönchengladbacher Haus.

Foto: Matthias Stutte

Zum Inhalt: Der Dichter Hoffmann sitzt in einem Weinkeller. Unzufrieden und getrieben von der Angst, die Liebe der Sängerin Stella zu verlieren, berichtet er von seinen drei gescheiterten Liebesabenteuern. Dabei verschwimmen mehr und mehr die Grenzen zwischen Realität und Fiktion. Der Titelheld driftet in eine surreale Geschichte, begleitet von Horrorfantasien, wobei der Dichter zunehmend den Bezug zur Wirklichkeit verliert.

Hauptakteur ist der berühmte Dichter E.T.A. Hoffmann. Seine Erzählungen inspirierten Offenbach für die Handlung seiner fantastischen Oper. Sie sei ein "gutes Einstiegsstück, weil sie viel fürs Auge bietet", sagt Horstkotte. Er ist in einer Dreifach-Rolle aktiv: als Regisseur, Bühnen- und Kostümbildner. In Krefeld hat er vor fünf Jahren die Operette "Die lustigen Nibelungen" auf die Bühne gebracht und gezeigt, dass er für lebhafte und teils skurrile Inszenierungen steht.

Jacques Offenbach hat sein Werk vor seinem Tod nicht fertiggestellt. Horstkotte und Operndirektor Andreas Wendholz nutzen die Fassung Fritz Oesers aus den 1970er Jahren. "Sie erscheint uns am bühnenwirksamsten und ist von der Musik her am stärksten", sagt Horstkotte. Die problematische Quellenlage sei für den Regisseur gut: "Das Tolle ist, dass man einen Freibrief hat. Wir können machen, was wir wollen."

Horstkotte geht es um die bildliche Darstellung des extrem Surrealen. "Wir wollen die Augen ansprechen, nicht den Intellekt." Anlass für das Stück sei die Darstellung von Schaurigkeiten. "Es soll eine Mischung aus Tatort und Tim Burton werden", sagt er. Das Stück braucht viel Personal. Fast alle der elf Rollen sind doppelt besetzt.

Premiere ist am Samstag, 16. April, 19.30 Uhr, Theater Krefeld.
Kartentelefon 02151/805125.

Weitere Informationen gibt's unter www.termine.rp-online.de

(RP)
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