Krefeld Mord mit Hammer — Ehemann vor Gericht

Krefeld · Im März soll ein 56-jähriger Fischelner seine Ehefrau im Auto mit einem präparierten Hammer getötet haben. Die Leiche wurde in einer Tiefgarage gefunden. Ende September startet der Prozess. Die Staatsanwaltschaft geht von Heimtücke aus.

Krefeld: Leiche in Tiefgarage gefunden
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Frauenleiche in Krefelder Tiefgarage gefunden

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Die Bluttat im März hat den bürgerlichen Stadtteil Fischeln schockiert: Ein 56-jähriger Mann soll am 29. März, einem Sonntag, seine Ehefrau (53) im Auto mit einem Hammer getötet haben. Beide wohnten in einer Mehrfamilienhaussiedlung an der Bergheimer Straße. Die Leiche der Frau wurde später in der Tiefgarage des Hauses gefunden. Als Grund führte der geständige Ehemann an, dass die Frau ihn betrüge. Jetzt steht der Mann vor Gericht - am 25. September eröffnet die Zweite Große Strafkammer den Prozess.

Die Staatsanwaltschaft geht von besonderer Heimtücke aus, weil der Mann sein Tatwerkzeug, einen Hammer, besonders präpariert haben soll. Ferner glaubt sie, dass der Beschuldigte zum Zeitpunkt der Tat aufgrund einer psychotischen Erkrankung schuldunfähig war. Ziel des Verfahrens soll deshalb sein, dass der Mann in eine psychiatrische Einrichtung gebracht wird.

Die Polizei sprach nach der Bluttat von einer "sehr großen Zahl von Schlägen" mit dem Hammer. Es war, so glauben die Krefelder Ermittler, Mord aus Eifersucht. Der Beschuldigte war Lkw-Fahrer und mit seiner Ehefrau seit mehr als 35 Jahren verheiratet. In den letzten Jahren der Beziehung soll er unter anhaltenden Wahnvorstellungen gelitten haben. Deshalb soll die Frau angekündigt haben, ihren Mann zu verlassen. Am Tattag soll die Ehefrau diese Androhung wiederholt haben, woraufhin es zum Streit kam. Der Ehemann soll sich dann entschlossen haben, erst seine Frau und dann sich zu töten. Um diese Tat zu verüben, soll er einen Hammer so präpariert haben, dass er den Stiel absägte und das Hammergewicht mit Klebeband umwickelte. Dieses Werkzeug legte er dann, so das Ergebnis der Ermittler, in seinen Pkw. An jenem Sonntag besuchte das Paar erst Verwandte, auf der Rückfahrt kam es wieder zu einem Streit. In der Nähe der Autobahnausfahrt soll er dann nach dem Hammergewicht in der Seitenablage gegriffen und auf die Frau eingeschlagen haben. Auf dem Standstreifen habe er dann eine Vielzahl weiterer Schläge verübt. Die Ehefrau verstarb sofort.

Der Mann fuhr dann nach Hause, parkte das Auto in der Tiefgarage und wollte sich offenbar mit einem Messer selbst das Leben nehmen. Er wurde durch die Schnitte zunächst bewusstlos und rief später am Montagabend seine Schwester und seinen Arbeitgeber, einen Spediteur, an, und teilte mit, dass er am nächsten Tag nicht zur Arbeit kommen werde. Es werde Blut fließen.

Der Spediteur schöpfte Verdacht und rief am Montag um 17.56 Uhr die Polizei. Die fand schließlich vor Ort in der Wohnung erst den Mann, der führte sie zur getöteten Ehefrau in der Tiefgarage. Die Frau lag im Skoda der Familie. In einem Abfallkorb in der Garage fand die Polizei auch das mutmaßliche Tatwerkzeug: den 1000-Gramm-Hammer ohne Stiel.

Der Gerichtsprozess startet am 25. September, derzeit sind zwei Fortsetzungstermine vorgesehen.

(RP)
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