Krefeld Metall-Arbeitgeber: Streikdrohung völlig überzogen

Krefeld · Dass es bis zum Ablauf der Friedenspflicht am 28. April zu einer Einigung der Tarifvertragsparteien in der Metall- und Elektro-Industrie NRW kommen wird, ist unwahrscheinlich. Für Hartmut Schmitz, Hauptgeschäftsführer der Unternehmerschaft Metall- und Elektroindustrie Niederrhein, sind die von der IG Metall angekündigten Streikmaßnahmen "völlig überzogen". Er warnte vor einer weiteren Verschlechterung der Wettbewerbsfähigkeit der Metallindustrie.

 "Die Wettbewerbsfähigkeit hat sich verschlechtert": Hartmut Schmitz, Hauptgeschäftsführer der Unternehmerschaft Metall- und Elektroindustrie Niederrhein.

"Die Wettbewerbsfähigkeit hat sich verschlechtert": Hartmut Schmitz, Hauptgeschäftsführer der Unternehmerschaft Metall- und Elektroindustrie Niederrhein.

Foto: Lammertz

Sie habe sich in den letzten Jahren deutlich verschlechtert, so Schmitz. Angesichts des Anstiegs von Lohn-, Arbeits- und Lohnstückkosten gerieten deutsche Standort-Alternativen zunehmend auf die Verliererstraße, wenn Unternehmen über neue Investitionen entschieden. Dies gelte auch für die mittelständisch geprägte Metall- und Elektro-Industrie am Niederrhein.

Seit dem Jahr 2008, dem Jahr vor dem Krisen-Einbruch, hätten die Lohnkosten um mehr als 19 Prozent zugelegt. Allein die letzten Tarifabschlüsse summierten sich auf ein Plus von 13 Prozent. "Die Abschlüsse sind nur hingenommen worden, weil die IG Metall mehrfach mit Arbeitskämpfen gedroht hat", betonte Schmitz. Dies müsse sich jetzt im Interesse von Investitionen und Arbeitsplätzen ändern. Es werde immer schwerer, Weltklasse-Vergütungen und Lohnzuwächse auf den Weltmärkten zu verdienen.

Die Arbeitgeber hätten in der zweiten Verhandlung einen Lösungsvorschlag unterbreitet, der "angemessen und von der ökonomischen Faktenlage bestimmt ist", betonte Schmitz. Mit diesem Angebot erhielten die Mitarbeiter dauerhaft den gesamtwirtschaftlichen Produktivitätszuwachs von 0,6 Prozent und die Teuerungsrate von 0,3 Prozent. Darüber hinaus werde nach dem Vorschlag der Arbeitgeber eine Komponente in Höhe von weiteren 0,3 Prozent als Einmalzahlung gewährt, die die Arbeitskosten der Unternehmen nicht dauerhaft erhöht.

(RP)
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