Krefeld Mehr Lärmschutzwände für A57 gefordert

Krefeld · Die Politiker in der Bezirksvertretung Ost beklagen, dass bei dem Ausbau der Autobahn auf sechs Spuren für die Bereiche Traar und Elfrather See nur Flüsterasphalt, aber keine Lärmschutzwände vorgesehen sind.

 Die enorm verkehrsbelastete Autobahn 57 wird sechspurig ausgebaut - allerdings nicht überall mit Lärmschutzwänden.

Die enorm verkehrsbelastete Autobahn 57 wird sechspurig ausgebaut - allerdings nicht überall mit Lärmschutzwänden.

Foto: T. L.

Am Anfang war der Wunsch der Stadt Krefeld nach einem Tunnel für den sechsspurigen Ausbau der Autobahn 57 auf Krefelder Gebiet, der aber wegen der Kosten von rund 1,3 Milliarden Euro keine Chance auf Verwirklichung hatte. Das wurde in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Ost noch einmal in Erinnerung gerufen. Bei dem nunmehr 225 Millionen Euro teuren Ausbau - darauf wiesen Vertreter von Straßen.NRW hin - werden 75 Millionen Euro allein für den Lärmschutz ausgegeben.

Doch diese Zahlen konnten Paul Hoffmann (FDP), der in Traar wohnt, nicht beruhigen, weil für den Abschnitt in Höhe dieses Stadtteils keine Lärmschutzwände vorgesehen sind. "Wir profitieren nur - wie alle anderen - vom vorgesehenen Flüsterasphalt", beklagte der Liberale.

Das liege daran, dass Traar relativ weit von der Autobahn entfernt sei und man die Verhältnismäßigkeit beachten müsse, erklärten die Behördenvertreter. Dem hielt Hoffmann entgegen, dass es bei Nordostwind schon jetzt, also ohne den Ausbau der Autobahn, sehr laut sei.

Hoffmanns christdemokratischer Bezirksverordneten-Kollege Manfred Läckes leistete Schützenhilfe und erinnerte daran, dass der Stadt Krefeld im langen Vorfeld der Diskussionen "bestmöglicher Lärmschutz" zugesagt worden sei. Erst daraufhin habe sich der Stadtrat "zähneknirschend darauf eingelassen". Hier werde jetzt für diejenigen argumentiert, die einen Anspruch hätten, sagte Läckes.

Die Vertreter von Straßen.NRW erklärten daraufhin, dass jedes einzelne Haus am Böschungsfuß der Autobahn bezüglich der Lärmschutzwerte berechnet werde. "Wir sind an die Richtwerte gebunden, die wir erhalten." Die vorgesehenen Lärmschutzmaßnahmen - unter anderem die mit 7,50 Meter Höhe größtmöglichen Wände - seien keine Sparlösung, sondern gehörten zu den besten im Bundesgebiet. Die Behörde folge den Ratsbeschlüssen der Stadt Krefeld von 2011 - auch was die Gestaltung angehe. Dazu habe man beim Bund Überzeugungsarbeit leisten müssen.

"Auch das Erholungsgebiet Elfrather See muss vor dem Lärm der Autobahn geschützt werden", forderte Angelika Brünsing (CDU), "sonst ist es kein Erholungsgebiet mehr". Dafür aber, so die Behördenvertreter, gebe es keinen gesetzlichen Anspruch.

Die Bezirksvertreter empfahlen der Verwaltung daraufhin einstimmig, sich im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens auch bezüglich Traar, Gartenstadt und den E-See für aktiven Lärmschutz in Form einer 7,50 Meter hohen Lärmschutzwand einzusetzen.

(RP)
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