Serie Ausbildung Bei Currenta (4) Mechaniker für große Maschinen

Krefeld · In der Ausbildung zum Industriemechaniker repariert und wartet Marcel Krause technische Anlagen.

 Marcel Krause ist im dritten Ausbildungsjahr. Der angehende Industriemechaniker bearbeitet unter anderem Metall mit der Feile.

Marcel Krause ist im dritten Ausbildungsjahr. Der angehende Industriemechaniker bearbeitet unter anderem Metall mit der Feile.

Foto: Thomas Lammertz

Als Familie Krause innerhalb Duisburg-Rumelns umzog, ahnten Vater und Mutter Krause wahrscheinlich nicht, dass sie damit die Berufsentscheidung ihres Sohnes Marcel beeinflussten. "Ich habe während des Umzugs viel meinem Vater geholfen. Im neuen Haus musste einiges repariert oder optimiert werden. Das hat mir richtig Spaß gemacht", erinnert sich der 21-Jährige.

Ein Praktikum bei Currenta zeigte dem Gymnasiasten, dass eine handwerkliche Ausbildung für ihn genau das richtige ist. "Gute, dass heißt fleißige und interessierte Praktikanten merken wir uns natürlich und freuen uns, wenn sie sich nach dem Schulabschluss tatsächlich bei uns bewerben", sagt Ausbilder Christian Zeidler.

Bereits im dritten Jahr macht Marcel Krause nun die Ausbildung zum Industriemechaniker. Er hat es bislang nicht bereut, obwohl ihm mit dem Abitur auch andere Berufswege offen stehen würden. "Ich wollte unbedingt die Praxis kennenlernen. Anschließend kann ich immer noch meinen Meister machen oder studieren", sagt Marcel Krause, der in der Kläranlage des Chemparks arbeitet. Anders als gedacht riecht es in seinem Arbeitsbereich überhaupt nicht streng. "Die Klärbecken sind ein geschlossenes System, da dringt nichts nach außen", bestätigt Ausbilder Zeidler.

Industriemechaniker werden im Chempark hauptsächlich für Wartungsarbeiten und Reparaturen eingesetzt. Sie wechseln Verschleißteile aus und sorgen somit dafür, dass der Betrieb im Park störungsfrei abläuft. Überraschungen und ungewohnte Arbeiten gibt es dennoch und gerade sie machen nach Ansicht von Marcel Krause den Beruf so interessant und abwechslungsreich. Ein Beispiel dafür war kürzlich die Überholung einer Tauchpumpe. "So eine Tauchpumpe sieht man nicht alle Tage. Wir haben wie generell üblich alle Lager ausgetauscht und eine neue Welle eingebaut. Damit waren wir zwei Tage lang beschäftigt. Als die Pumpe am Ende wieder rund lief, war das ein richtig gutes Gefühl", erinnert sich der Auszubildende.

Die schnellen Ergebnisse, die Industriemechaniker auch bei der Bearbeitung von Stoffen sehen, sind ein großer Vorteil dieses Berufes, findet Zeidler. "Gerade auch bei Arbeiten an der Drehmaschine oder mit der Feile sieht man das Material schwinden. In dem einen Fall natürlich schneller als in dem anderen. Trotzdem motiviert ein gutes Ergebnis." Wird in der Ausbildung viel Wert auf die manuelle Bearbeitung von Stoffen wie Metall gelegt, übernehmen diese Arbeiten in der Praxis meist Maschinen. Auch der Umgang mit diesen Spezialgeräten will gelernt sein und muss regelmäßig geübt werden.

"Auch wenn es vielleicht für den einen oder anderen Jugendlichen ungewohnt ist, legen wir in der Ausbildung viel Wert auf Ordnung am Arbeitsplatz. Die Eltern angehender Industriemechaniker wird es vielleicht freuen zu hören, dass schon so mancher Auszubildende dadurch auch zu Hause ordentlicher geworden ist, wie mir immer wieder bestätigt wird", erzählt Zeidler und schmunzelt.

Technisches Interesse, gute Noten in naturwissenschaftlichen Fächern und keine Angst vor körperlicher Arbeit sind gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Bewerbung bei Currenta. Ein Gymnasialabschluss ist nicht zwingend notwendig, auch wenn der Anteil der Abiturienten aktuell hoch ist. Zeidler: "Ein guter Handwerker kann es auch mit einem Hauptschulabschluss schaffen. Habe ich alles schon erlebt."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort