Krefeld Mann bringt Oppumer Radfahrer zu Fall - tödlicher Herzinfarkt

Krefeld · Ein 64-Jähriger wird während des Martinszuges von seinem Fahrrad gestoßen und verstirbt zwei Stunden später in der Wohnung eines Familienangehörigen

Der Zusammenhang zwischen dem tödlichen Herzinfarkt eines 64-jährigen Krefelders und einer womöglich starken Aufregung nach dessen vorherigem Sturz mit dem Fahrrad lasse sich justiziabel nicht herstellen, erklärte Staatsanwältin Anna Stelmaszczyk gestern auf Anfrage unserer Redaktion. Aus diesem Grund sei ein 41-Jähriger wieder auf freien Fuß gesetzt worden, der den Sturz des Mannes beim Martinszug in Oppum am 9. November an der Kuhleshütte durch einen Schlag mit dem Ellenbogen verursacht haben soll.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand habe der Beschuldigte nicht aktiv geschlagen, sondern den Arm in die Fahrtrichtung des 64-Jährigen gehalten. Der Radfahrer kam zu Fall, meldete den Vorfall dem den Martinszug begleitenden Polizisten und starb rund zwei Stunden danach in der Wohnung eines Familienangehörigen.

Der 41-jährige Tatverdächtige konnte aufgrund der genauen Beschreibung noch am selben Tag fest- und in Gewahrsam genommen werden. Die von der Staatsanwaltschaft angeordnete Obduktion des Toten in der Gerichtsmedizin in Duisburg habe ergeben, dass das Herz des Verstorbenen vorgeschädigt und die Todesursache ein Herzinfarkt gewesen sei. Eine andere Todesursache - etwa durch einen Ellbogenschlag - sei auszuschließen, berichtete die Staatsanwältin gestern.

Der Tatverdächtige sei bereits am Tag nach der Festnahme wieder freigelassen worden. Er müsse sich nun wegen Körperverletzung und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr verantworten. Allein der gefährliche Eingriff in den Straßenverkehr kann nach Strafgesetzbuch mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder mit einer Geldstrafe geahndet werden.

Ob der 41-jährige Mann überhaupt schuldfähig ist, muss in einem möglichen Gerichtsverfahren noch geklärt werden. Der Mann ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft "psychisch auffällig". Angaben im Detail dazu will die Sprecherin der Strafverfolgungsbehörde nicht machen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort