Shisha-Bar geschlossen Männer erleiden Kohlenmonoxid-Vergiftung in Krefeld

Krefeld · In Krefeld ist am Samstagabend eine Shisha-Bar geschlossen worden. Mehrere Männer hatten dort offenbar gesundheitsschädliche Mengen Kohlenmonoxid eingeatmet. Ein Mann wurde zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht.

 Rettungswagen stehen auf der Rheinstraße in Krefeld. Dort hatten Männer in einem McDonald's-Schnellrestaurant plötzlich über Unwohlsein geklagt.

Rettungswagen stehen auf der Rheinstraße in Krefeld. Dort hatten Männer in einem McDonald's-Schnellrestaurant plötzlich über Unwohlsein geklagt.

Foto: Lothar Strücken

Eine Gruppe von Männern hat am Samstag Abend in der Krefelder Shisha-Bar "Bless Hookah" an der Rheinstraße eine leichte Kohlenmonoxid-Vergiftung erlitten. Eine Person kam nach Düsseldorf in eine Druckkammer zum Abbau des hochgiftigen Gases im Körper, drei weitere wurden ins Krefelder Helios-Klinikum eingeliefert. Wie die Krefelder Feuerwehr weiter berichtet, wechselte die Gruppe nach dem Besuch der Bar zum nahegelegenen Fastfood-Restaurant McDonald's (ebenfalls Rheinstraße). Dort klagten einige Personen über derart starkes Unwohlsein und Übelkeit, dass schließlich der Rettungsdienst gerufen wurde.

Die Rettungskräfte stellten erhöhte Kohlenmonoxid-Werte in der Atemluft der Betroffenen fest. Daraufhin kontrollierten Polizei und Feuerwehr mehr als 30 Personen in der Bar. Bei einigen seien leicht erhöhte, aber unbedenkliche Kohlenmonoxid-Werte festgestellt worden, heißt es. Die Bar wurde daraufhin erst einmal geschlossen.

 Polizisten stehen vor der Shisha-Bar.

Polizisten stehen vor der Shisha-Bar.

Foto: Lothar Strücken

Gas bindet Sauerstoff im Blut

Wer zu viel Kohlenmonoxid einatmet, wird müde, bekommt Kopfschmerzen, wird bewusstlos und erstickt im schlimmsten Fall. Ab einer gewissen Konzentration kommt der Tod so schnell, dass der Betroffenen keine Chance mehr hat zu reagieren. Kohlenmonoxid bindet Sauerstoff im Blut so stark und schnell, dass die Sauerstoffversorgung des Körper zusammenbricht. Bei leichteren Vergiftungen hilft eine Therapie in einer Druckkammer. Die Patienten bekommen dort reinen Sauerstoff zum Atmen; der Überdruck sorgt dafür, dass das giftige Gas leichter über die Atemluft aus dem Körper abgeführt werden kann. Die Feuerwehr geht davon aus, dass unzureichende Belüftung in der Bar zu den erhöhten Werte geführt hat.

Ein verheerdender Unfall mit Kohlenmonoxid sorgte jüngst bundesweit für Entsetzen: In einer Gartenlaube, die unzulässigerweise mit einem Stromgenerator geheizt wurde, starben sechs Jugendliche an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung. Der Generator hätte nicht in geschlossenen Räumen verwendet werden dürfen. Der Mann, der den Generator eingesetzt und bei dem Unglück auch zwei Kinder verloren hat, wurde wegen fahrlässiger Tötung zu eineinhalb Jahren Haft auf Bewährung verurteilt.

(vo)
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