Krefeld Leistungsschau des Krefelder Designs

Krefeld · Fünf Krefelder sind an der Ausstellung zum Staatspreis für das Kunsthandwerk "manu factum" in Köln beteiligt.

 Zwölf Bilder aus zwölf Minuten zeigt Manfred Grünwald in "Am 28. Februar 2015 - Nachmittag am Strand".

Zwölf Bilder aus zwölf Minuten zeigt Manfred Grünwald in "Am 28. Februar 2015 - Nachmittag am Strand".

Foto: Grünwald

Auf der schmalen Grenze zwischen Kunst und Design blüht das Kunsthandwerk. Seit 1963 richtet das Land NRW sein Augenmerk auf diese Arbeiten und vergibt alljährlich den Staatspreis "manu factum". Die besten Bewerber präsentieren ihre Beiträge in einer großen Ausstellung im Museum für Angewandte Kunst in Köln. Gleich fünf Designer aus Krefeld sind in der Leistungsschau vertreten - wenn auch der Staatspreis nicht in die Seidenstadt geht, so präsentiert die Stadt sich dennoch als kreatives Pflaster. 436 Bewerber hatten sich dem Urteil der Jury gestellt. Diesmal waren die Arbeiten erstmals in den Themenfeldern Möbel, Skulptur, Schmuck, Kleidung, Medien und Wohnen einzureichen. Für die Sieger gab es insgesamt 60.000 Euro Preisgeld.

Barbara Bismark, von Hause aus Goldschmiedin, hat mit Gießharz und Luftballons experimentiert. Die aufgeblasenen Ballons hat sie mit Epoxidharz so beschichtet, dass sie noch ihre Form behalten, aber von alleine stehen können. So entstanden pfiffige Vasen. Auch bei den Goldschmiedearbeiten bevorzugt sie einfache, wertfreie Materialien, natürliche Werkstoffe, wie Fundsteine und andere Fundtücke oder integriert Abgüsse von Pflanzenteilen in den Schmuck. Mehr über ihre Arbeit unter www.barbara-bismark-schmuck.de.

 Luftballons hat Barbara Bismark standfest gemacht: Die zwölf Zentimeter hohen Vasen sind als dekorative Hingucker gedacht. Die Designerin empfiehlt, sie mit farblich passenden Blümchen zu füllen.

Luftballons hat Barbara Bismark standfest gemacht: Die zwölf Zentimeter hohen Vasen sind als dekorative Hingucker gedacht. Die Designerin empfiehlt, sie mit farblich passenden Blümchen zu füllen.

Foto: Grünwald/KN

Form und Lichtwandel sind das Thema für Daniel Sufiani. Sein Lichtobjekt "Vado" verändert im Öffnen und Schließen des transluzenten Leuchtkörpers die Lichtatmosphäre. Seine filigrane Arbeit besteht aus Aluminium und Papier und ist 1,94 Meter hoch. Geöffnet hat die Lichtkrone einen Durchmesser von 1,39 Metern. Sufiani hat sein Atelier an der Alexanderstraße 9. Kontakt: daniel@sufiani.de.

Funktional und schick sind die Filztaschen, mit denen Ava Bömeke, Absolventin der Hochschule Niederrhein 2014, sich in der Kategorie "Kleidung" vorstellt. Der Clou: Die Taschen haben keine Nähte, sie sind komplett aus einem Stück Nadelfilz geschnitten. Sie haben Einschnitte, die Bömeke zusammengefaltet und dann gesteckt hat. Das sorgt für Stabilität und gibt dem festen Filz eine optische Weichheit. Die Produktdesignerin will sich demnächst in Norddeutschland selbstständig machen. Mehr Arbeiten unter www.avaboemke.de.

 52 mal 52 Zentimeter misst die Papierarbeit "Multistabiles Netz I" von Hendrike Roers.

52 mal 52 Zentimeter misst die Papierarbeit "Multistabiles Netz I" von Hendrike Roers.

Foto: Manfred Grünwald

Eine Reise nach Andalusien hat bei Hendrike Roers die Faszination für das Grundmuster des Fünfecks geweckt - ein heiliges Ornament in der arabischen Tradition. "Im Pentagramm, das das Fünfeck in sich trägt, ist der Goldene Schnitt enthalten, der Menschen seit jeher fasziniert", sagt sie. Aus dem Fünfeck hat sie auf Papier ein dreidimensionales Musterbildungsprinzip verfolgt. Es ist eine spannende Eroberung des Raums durch ein Muster, bei der das Auge zahlreiche Ordnungssysteme entdecken kann. Internet: www.hendrikeroers.de.

Das Meer fasziniert Manfred Grünwald. Am 28. Februar hat er einen Nachmittag am Strand verbracht, und mit der Kamera das Spiel von Wind, Wellen und Licht - und ein paar Spaziergänger - festgehalten Seine Dokumentation von zwölf Minuten ist in zwölf Fotografien "Nachmittags am Strand" in Köln zu sehen. Homepage: www.manfred-gruenwald.com.

Die Ausstellung ist bis zum 11. Oktober in Köln zu sehen, geöffnet Dienstag bis Sonntag sowie am 3. Oktober von 11 bis 17 Uhr. Adresse: Museum für Angewandte Kunst, An der Rechtschule, 50667 Köln.

(RP)
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