Krefeld Latumer Straße gesperrt: Gellep nur über eine einzige Straße erreichbar

Krefeld · Wenn der Gleisübergang Castellweg durch stehende Güterzüge blockiert wird, ist Gellep-Ost abgeschnitten. Rettungswagenfahrer müssten einen Umweg nehmen, Poller herausheben und Grünstreifen überfahren.

 Die Latumer Straße war bis vor vier Monaten die alternative Möglichkeit, den Osten Gelleps zu erreichen. Seitdem ist die Straße abgepollert. Renate und Franz-Josef Kleutges können darin keinen Sinn erkennen.

Die Latumer Straße war bis vor vier Monaten die alternative Möglichkeit, den Osten Gelleps zu erreichen. Seitdem ist die Straße abgepollert. Renate und Franz-Josef Kleutges können darin keinen Sinn erkennen.

Foto: Thomas Lammertz

Der alte Krefelder Stadtteil Gellep besteht aus einigen Einfamilien- und ein paar kleineren Mehrfamilienhäusern sowie wenigen alten Bauernhöfen und ist durch ein Bahngleis, das zum Containerterminal führt, zerschnitten. Nur Fußgänger und Radfahrer können das Gleis queren. Dadurch ist der östliche Teil Gelleps mit dem Auto nur über die Fegeteschstraße und den Castellweg entlang des besagten Gleises und weiter über einen Wendehammer hinaus zu erreichen. Auf der dortigen Latumer Straße wohnen die 76 und 64 Jahre alten Eheleute Franz-Josef und Renate Kleutges auf ihrem nicht mehr bewirtschafteten Bauernhof.

 Seit Oktober 2015 müssten Rettungswagen über die Verkehrsinsel und den erhöhten Grünstreifen fahren, wenn der Gleisübergang am Castellweg blockiert ist.

Seit Oktober 2015 müssten Rettungswagen über die Verkehrsinsel und den erhöhten Grünstreifen fahren, wenn der Gleisübergang am Castellweg blockiert ist.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Die beiden und ihre 17 dort wohnenden Mitbürger haben ein Problem. Wenn einer der täglich zwei bis drei "ewig langen Güterzüge" in Richtung Containerterminal wieder einmal bis zu 15 Minuten lang auf dem Gleis stehen und den Übergang am beginnenden Castellweg blockieren, kann sie auf diesem Weg kein Auto und kein Rettungs-, Notarzt- oder Feuerwehrwagen erreichen. Allerdings hat die Feuerwehr einen Schlüssel. Damit können die Einsatzkräfte im Notfall die Poller herausheben, mit denen vor vier Monaten die Latumer Straße an der neuen Hafenringstraße etwa in Höhe des Friedhofs abgesperrt wurde. Diese neue Straße wird aber auch dort von einem erhöht angelegten Grünstreifen gesäumt, über den die Rettungsfahrzeuge im Notfall hinwegfahren müssen.

"Warum ist die Latumer Straße als alternative Zuwegung zu unserer Hälfte Gelleps überhaupt durch die Poller gesperrt worden?", fragt das Ehepaar und ist diesbezüglich auch schon in der Bezirksvertretung Uerdingen vorstellig geworden. "Bis heute hat uns noch niemand diese Frage beantwortet. Wie wichtig eine zweite Zufahrt ist, hat sich auch beim Brand bei Guano gezeigt, als wir den Castellweg über Stunden nicht mehr befahren durften", berichten Renate und Franz-Josef Kleutges.

Sie schlagen nun vor, den bisher nur von Fußgängern und Radfahrern passierbaren Gleisübergang der Legionstraße auch für Autofahrer zu öffnen. "Das hatte man damals mit Hinweis auf die hohen Kosten für eine Ampelanlage abgelehnt", bedauern die Kleutges noch heute.

Übrigens ist Stratum mit seiner Infrastruktur auch dann nicht auf direktem Weg zu erreichen. Die Legionstraße, die auf kürzester Strecke in den belebteren Teil von Gellep-Stratum führt, ist auch an der vielbefahrenen Fegeteschstraße abgebunden.

(RP)
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