Kaiser Wilhelm Museum in Krefeld KWM open

Krefeld · Etliche tausend Besucher feierten am Wochenende das wiedereröffnete Kaiser-Wilhelm-Museum. Die Schätze aus der eigenen Sammlung beeindrucken. Und auch überregional erregt Krefeld Aufsehen.

Die Wiedereröffnung des Kaiser Wilhelm Museums
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Es war ein Bild wie vor dem Museum of Modern Arts - und ein historischer Moment für Krefeld: eine endlos lange Menschenschlange vor dem Eingang des KWM. Auch ein Regenschauer vertrieb die geduldig Wartenden nicht. Alle wollten dabei sein, wenn das Kaiser-Wilhelm-Museum sich erstmals mit seinen Kunstschätzen in neuer Pracht präsentierte. "Wegen der feuerpolizeilichen Vorgaben dürfen nur 500 Besucher ins Gebäude", sagte Museumsdirektor Martin Hentschel und bat um Geduld. Und die war nötig. Schon nach 20 Minuten füllten die ersten 500 das Haus, und die Schlange, die sich um das Gebäude zog, musste warten. Denn drinnen gab es viel zu entdecken.

"Die Abenteuer unserer Sammlung" heißt die Ausstellung, die 370 Schätze aus rund 600 Jahren in spannende Gegenüberstellungen bringt. Oberbürgermeister Frank Meyer nahm den Titel auf und nannte Museumsdirektor Martin Hentschel einen "Jäger des verlorenen Schatzes", der zwar nicht wie Indiana Jones wilde Tiere und Schurken jagen müsse, aber einen großen Schatz jetzt ans Licht bringe. Er lobte die gelungene Sanierung des Hauses: "Es ist ein Ort in Krefeld, der Museum ist, aber nicht nur." Er würdigte die Historie des 1898 eröffneten KWM, die Museumsdirektoren und auch den Ende August scheidenden Martin Hentschel, "der dieses Haus in eine neue Dimension gehoben hat".

Wie Beuys, der in zwei Tagen und zwei Nächten im 2. Obergeschoss des Museums seine Werkgruppe installiert hatte, überlasse auch der Beuys-Schüler Hentschel nichts dem Zufall. "Der weltweit bewunderte Beuys-Block ist der Kern unserer Sammlung", sagte Meyer und betonte, dass die wertvolle Sammlung allen Krefeldern gehöre: "Wenn wir darauf nicht stolz sind, worauf denn dann?!" Und in seinen Dank für die sechsjährige Sanierung schloss er seinen Vorgänger Gregor Kathstede ein, der dafür gekämpft habe, und auch den früheren Beigeordneten Roland Schiffer: "Der hat so gekämpft, dass er darüber das Kulturdezernat verloren hat."

NRW-Staatssekretär Bernd Neuendorf erklärte, mit der Wiedereröffnung des Museums am Joseph-Beuys-Platz "wird Krefeld wieder Kulturstadt und setzt seine Erfolgsgeschichte fort". Denn "das grandiose Haus" sei ein Highlight in Nordrhein-Westfalen und habe das Land weit über Krefeld hinaus geprägt. "Wir brauchen solche Projekte."

Hentschel, der befreit von der Last zäher Verhandlungen, langwieriger Bauarbeiten und intensivster Arbeit mit der Sammlung glücklich strahlte, erklärte, seine letzte Schau sei eine Einladung an jeden Krefelder, die Abenteuer der Glücksmomente, Geldnöte und unerwarteter Geschenke im Haus nachzuvollziehen.

(RP)
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