Krefeld Kunstprojekt in Schicksbaum: Kinder malen ihre Zukunft

Krefeld · Unterstützt vom NRW-Projekt "Kulturrucksack", vom Lions Club Krefeld und der Stadt haben Kinder in Bildern festgehalten, wie sie ihre Zukunft sehen.

 Mit viel Eifer und Elan sind die Kinder in Schicksbaum in der Malschule von Anna Gebert bei der Arbeit.

Mit viel Eifer und Elan sind die Kinder in Schicksbaum in der Malschule von Anna Gebert bei der Arbeit.

Foto: AG

Unter dem Titel " Zurück in die Zukunft" haben 43 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aus unterschiedlichen Herkunftsländern - zumeist Besucher des von der Caritas getragenen Jugend- und Stadtteilhauses Schicksbaum - an einer "Zeitreise mit der Kunstreisemaschine" im Rahmen einer sechswöchigen Sommerakademie teilgenommen. Sie tauchten in die deutsche Auswanderergeschichte ein, lernten Beweggründe kennen, beschäftigten sich mit den Auswirkungen in Gegenwart und Zukunft und malten dazu bemerkenswerte Bilder, die ab Montag, 12. September, (Eröffnung: 18 Uhr) in der Sparkasse (Eingang Neue Linner Straße) zu bewundern sind.

 Cara (7) möchte Tierschützerin in Afrika werden.

Cara (7) möchte Tierschützerin in Afrika werden.

Foto: Gebert

"Ich wollte erreichen, dass sich die Teilnehmer Gedanken machen über das Leben jetzt und hier und darüber, wie sie sich selber in der Zukunft sehen", sagt die Künstlerin Anna Gebert, die in dem von Menschen aus vielen unterschiedlichen Herkunftsländern bewohnten Schicksbaum am Kempschen Weg ihre Kunst- und Malschule betreibt. "Wir haben zuerst gemeinsam den Film ,Zurück in die Zukunft' geschaut, sind dann zusammen nach Detmold ins Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte gefahren und haben uns dort mit der Geschichte der deutschen Auswanderer nach Russland auseinandergesetzt", berichtet Gebert. Dort wurde durch Aufgaben und Fragen wie "Was würdest Du mitnehmen, wenn Du auswandern müsstest und nur einen kleinen Koffer packen könntest?" das Bewusstsein für die Leitfrage der Sommerakademie geschärft "Wie soll ich wissen, wohin ich gehe, wenn ich nicht weiß, woher ich komme". So vorbereitet, konnten die Kinder und Jugendlichen beginnen, sich mit ihren eigenen Zukunftsplänen auseinanderzusetzen und erste Entwürfe zu Papier zu bringen. Erst dann konnte die eigentliche Arbeit an der Leinwand beginnen. "Ich habe nur die Maltechniken erklärt und ansonsten der Kreativität der Kinder freien Lauf gelassen."

Cara (7) möchte beispielsweise Tierschützerin in Afrika werden und hat ein Selbstporträt von sich gemalt, wie sie Giraffen beobachten wird. Sophie (10) möchte als Tierärztin in Barcelona leben und hat dies in einem expressiven Bild festgehalten. Julius (11) will ein 5-Sterne-Koch werden und ein Sushi-Restaurant in Düsseldorf betreiben. Sein Bild zeigt die Silhouette Düsseldorfs und im Vordergrund den hochdekorierten Sternekoch bei der Arbeit. Julia (10) möchte gerne zu Hause in Schicksbaum bleiben und dort einen Kindergarten eröffnen; wie sie sich diesen vorstellt, zeigt ihr buntes Gemälde.

Insgesamt ist Anna Gebert überrascht über die fröhliche Farbigkeit der Bilder: "Das zeigt mir, dass die Kinder glücklich leben." Ebenso positiv überrascht ist sie davon, dass die meisten Kinder von einer Familie träumen, die sie in der Zukunft haben werden. "Es macht mich so froh, dass die Kinder Träume haben - und wenn sie sie einmal gemalt haben, kommen sie ihnen vielleicht schon ein Stückchen näher".

(RP)
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