Krefeld Kultur findet Stadt(t): Noch mehr Festival

Krefeld · Mit experimentellen Überraschungen zwischen Rhein- und Königstraße, Neumarkt und dem Platz an der Alten Kirche soll das Event am Samstag noch mehr Festival-Charakter bekommen. Eröffnet wird das Spektakel am Freitagabend.

 Zu einem besonderen Einladungsfoto haben sich gestern Nachmittag noch rasch die Mitglieder des Bläser-Vororchesters der Musikschule mit ihrem Leiter Rainer Danscheidt (Mitte) aufgestellt.

Zu einem besonderen Einladungsfoto haben sich gestern Nachmittag noch rasch die Mitglieder des Bläser-Vororchesters der Musikschule mit ihrem Leiter Rainer Danscheidt (Mitte) aufgestellt.

Foto: Stadt Krefeld

Die erste Überraschung: Auf die Konzertbestuhlung auf dem Platz an der Alten Kirche wird zum ersten Mal zugunsten von Stehtischen verzichtet, wenn beim sechsten Festival "Kultur findet Stadt(t)" die Akteure am kommenden Samstag ab 13 Uhr auf der großen und der kleinen Bühne ihre Auftritte haben. "Alle Mitwirkende wollen tanzbar aufspielen - auch die Niederrheinischen Sinfoniker und der Schönhausen-Chor ", weisen Oberbürgermeister Frank Meyer und Uli Cloos, Leiter des Fachbereichs Stadtmarketing, die Richtung der "immer neuen Veranstaltung mit einigen festen Säulen": Sie soll noch mehr Festival-Charakter bekommen, wozu auch spontane, unverhoffte und experimentelle Dinge gehören, die zwischen den Spielorten Rheinstraße, Königstraße, Neumarkt und Kirchplatz geschehen. Dabei sollen die Krefelder und ihre Gäste gemeinsam flanieren, hören, staunen, mitsingen und mittanzen.

An rund 90 Ständen werden auf der Design-, Kultur- und Literaturmeile der Rhein- und Königstraße ab 11 Uhr 103 Mitwirkende ihre Produkte anbieten, agieren und informieren. Ein Abschnitt der Königstraße gehört dabei Verlagen, Archiven, Buchhandlungen, Antiquariaten und der Mediothek. Auf der Bühne überraschen Poetry-Slammer mit ihren Einfällen, geben Sänger ihre Chansons zum Besten und lesen Autoren Gegenwartsliteratur. Aus vergangenen Zeiten bis zurück ins 17. Jahrhundert liest Intendant Michael Grosse in der Mennonitenkirche aus Briefen von Krefelder Auswanderern, in denen es um das Thema "Wanderung" geht.

Die Musikschule gehört zu den angesprochenen festen Säulen des Kulturfestivals und bietet auf den Bühnen unter anderem ihre Jazz Swing College Band mit Mara Minjoli, ihre Start-up-Bands, Bundespreisträger von "Jugend musiziert" und vier Ensembles auf, die auch durch die Stadt streifen. Ein Highlight wird sicher auch der Auftritt von Fee Badenius mit ihrer Band auf dem Neumarkt; die Lübeckerin hatte bekanntlich mit ihrem Krefeld-Lied einen Wettbewerb in der TV-Serie "Sounds like Heimat" gewonnen. Ebenfalls auf dem Neumarkt ist die Kufa unter anderem mit vier jungen Rappern vertreten.

Eröffnet wird das Kulturfestival bereits am Freitag um 19 Uhr durch den Oberbürgermeister auf dem Platz an der Alten Kirche, wo neben den Niederrheinischen Sinfonikern und dem Schönhausen-Chor auch die A-cappella-Gruppe "Urban Songbirds" und das das preisgekrönte Cello-Orchester "Cellissimo" mit einem eigenen "Sommernachtstraum" für anregende Unterhaltung sorgen.

Extra für "Kultur findet Stadt(t)" wurden Melodien eingespielt, die zu den vollen Stunden am historischen Glockenspiel an der Neusser Straße erklingen.

Eine Besonderheit ist das Projekt "City Tree", eine senkrechte Grünfläche mit Feinstaub absorbierenden Moosen und Pflanzen, das das Dresdner Start-up-Unternehmen "Green City Solutions" zwischen Schwanenmarkt und Evangelischem Kirchplatz präsentiert. Rundum gibt es gastronomische Angebote und ein Kinderprogramm.

Insgesamt sind an dem Kulturfestival 800 Personen beteiligt. Sämtliche Programmpunkte sind einem Flyer zu entnehmen, der rund um die Veranstaltungsorte ausgelegt wird.

(RP)
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