Krefeld Krefelds neues Alt heißt "Schlüffken"

Krefeld · Nach gut achtmonatiger Entwicklung stellten Anne und Johannes Furth neben der kleinen Versuchsbrauerei am Oranierring ihr neues Bier und dessen Namen vor. Im Oktober soll mit dem Bau der neuen Brauerei begonnen werden.

 Mit einem Glas "Schlüffken" stoßen die Geschwister Anne und Johannes Furth bei der Präsentation für die Nordbahnhof-Gäste auf den Erfolg ihres neuen Altbiers an. Im Hintergrund das Emblem mit dem "Schluff" und dem Slogan "Mit Volldampf gebraut".

Mit einem Glas "Schlüffken" stoßen die Geschwister Anne und Johannes Furth bei der Präsentation für die Nordbahnhof-Gäste auf den Erfolg ihres neuen Altbiers an. Im Hintergrund das Emblem mit dem "Schluff" und dem Slogan "Mit Volldampf gebraut".

Foto: Thomas Lammertz

Das Emblem zeigt oben die Lok des Schluffs, der alten Krefelder Eisenbahn, und unten den Schriftzug "Mit Volldampf gebraut" - dazwischen der neue Name und der Hinweis "Brauerei Schlüffken am Nordbahnhof". Am Donnerstagabend gaben Anne und Johannes Furth den Namen "Schlüffken" des neuen Krefelder Altbiers bekannt. Und natürlich konnten alle Gäste in der Halle des alten Stellwerks zwischen dem Nordbahnhof und der kleinen Versuchsbrauerei das Getränk ausgiebig verkosten.

"Wir haben jetzt 500 Liter gebraut. Was heute davon übrigbleibt, wird ab morgen - solange der Vorrat reicht - im Nordbahnhof verkauft", sagte Johannes Furth, Betriebswirtschaftler und Absolvent einer Kochschule in Italien. Dazu muss man wissen, dass der Weg des Bieres von der Maische über die Würze und die Gärung bis zur Reifung und zum Abfüllen in Fässer ganze 30 Tage dauert.

Johannes' Schwester Anne - sie hat ebenfalls BWL sowie Lebensmitteltechnologie studiert und sich das Brauen bei einem halbjährigen Praktikum in einer kleinen Münchner Brauerei angeeignet - verriet, dass in dem neuen Bier neben Krefelder Wasser, fruchtiger Hefe und Aromahopfen sechs verschiedene Malzsorten - ungewöhnlich viel für ein Alt - verarbeitet sind.

"Kräftiger als die meisten anderen Altbiere vom Niederrhein mit einem sehr gehaltvollen Abgang", urteilte ein alter Stammgast des Nordbahnhofs. "Ich trinke normal nur Pils. Aber dieses Alt kann man trinken", lobte ein anderer. Damit die Zeit beim Freibier nicht zu lang werde, hatten sich - zur Überraschung auch der Gastgeber - die Hülser Peter Hoebertz und Christoph Stirken spontan eingefunden, um einige Songs zum Besten zu geben. Die Versorgung mit Niederrhein-Burgern mit Kraut und Estragon-Sauce tat ihr Übriges zum Zeitvertreib.

Alt sei vor allem bei jungen Leuten wieder stark im Kommen, begründete das Geschwisterpaar die Entscheidung für das Obergärige. Seit Januar hatten sie immer wieder neue Sude angesetzt, um ein festes Rezept zu entwickeln. Das Ergebnis besticht nicht zuletzt durch eine besondere Fruchtigkeit und eine angenehme Bitternote.

Bis Ende des Monats hoffen die Furths auf die Baugenehmigung für die neue Brauerei, die ab Oktober an der Stelle entstehen soll, die heute noch der Blaue Waggon einnimmt. "Es wird eine offene, weitgehend verglaste Brauerei" erläuterte Johannes Furth. "Das Sudhaus ist vom Oranierring aus einsehbar, und vom Bahnsteig aus kann man die offene Gärung in den Tanks beobachten, die aus Krefelder Edelstahl hergestellt werden."

Das eingangs erwähnte Emblem stammt übrigens von dem Krefelder Designer Florian Mühlenberg aus dem Freundeskreis der Furth-Geschwister. Der Name "Schlüffken", die niederrheinische Verniedlichung des Namens "Schluff", ist das Ergebnis intensiver Überlegungen innerhalb der Familie.

Ein besonders gut gelaunter Stammgast erklärte zu vorgerückter Stunde in der Runde einiger Freunde seine und deren Begeisterung für das neue Alt: "Wir haben die Verkostung als ernstzunehmende Aufgabe aufgefasst und uns heute extra zu einer Langzeitstudie verabredet."

(RP)
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