Krefeld Krefelds Kultur-Baustellen

Krefeld · Das Kaiser-Wilhelm-Museum ist tipptop, die Mies-Villen an der Wilhelmshofallee werden mit Blick auf das Bauhaus-Jubiläumsjahr 2019 saniert. Doch an vielen Kultureinrichtungen ist noch eine Menge zu tun. Der Kultur- und Denkmalausschuss beschäftigte sich gestern mit dem Thema. Auf Antrag der SPD hat die Verwaltung eine Auflistung von Baumängeln an städtischen Kultureinrichtungen vorgelegt.

 Vor Haus Esters werden die Pflasterwege instandgesetzt. Im nächsten Jahr gibt es vor allem im Garten viel Arbeit.

Vor Haus Esters werden die Pflasterwege instandgesetzt. Im nächsten Jahr gibt es vor allem im Garten viel Arbeit.

Foto: Thomas Lammertz

Wenn im Jahr 2019 die Bauhaus-Bewegung ihr 100. Jubiläum feiert, ist Krefeld im Blick der Weltöffentlichkeit. Denn als Mies-von-der-Rohe-Stadt ist es in das Festprogramm eingebunden. Klar, dass die Museen Haus Esters und Haus Lange, die der Bauhaus-Architekt um 1930 für Krefelder Kaufmannsfamilien entworfen hat, sich dann in bestem Licht zeigen. Für notwendige Restaurierungen hat das Bundesministerium der Stadt 700.000 Euro aus seinem Programm "Nationale Projekte der Stadtentwicklung" zur Verfügung gestellt. Doch welche Kosten und welche Aufgaben - auch an anderen städtischen Gebäuden - kommen noch auf Krefeld zu? Auf Anfrage der SPD hat die Verwaltung eine Liste baulicher und technischer Mängel erstellt. Die Liste der Instandsetzungsbedarfe (ohne Kostenkalkulation) wurde gestern Abend dem Kulturausschuss vorgelegt. Hier eine Übersicht der Mängel:

Die Heizkessel sind erneuert worden, Garten mauer und Pflasterwege werden zurzeit ausgebessert, danach folgt die Außenbeleuchtung. Im nächsten Jahr sollen die Gartenterrassen und das Gartenhaus saniert werden. Für 2018 stehen Arbeiten an den Dächern, Fenstern, an Wand- und Bodenflächen an.

 Die Fabrik Heeder: Der Altbau braucht eine Generalüberholung und Modernisierung.

Die Fabrik Heeder: Der Altbau braucht eine Generalüberholung und Modernisierung.

Foto: Lammertz, Thomas

Die Räume der Restauratoren und der Verwaltung sollen bessere Arbeitsbedingungen bieten. Ein Problem ist die Durchfeuchtung der Kapelle. Hier muss Schuttmaterial aus der Nachkriegszeit umfänglich ausgebaut werden. Außerdem rechnet man mit Schäden an den rückwärtigen Fassaden, die aber zum Teil wegen des üppigen Grünbewuchses noch nicht genau eingeschätzt werden können.

Für eine neue Ausstellungsbeleuchtung, die empfindliche Gewebe schont, stehen noch 23.000 Euro offen. Neue Fenster, neue Außentüren im Altbau und Umbauten für Barrierefreiheit stehen an. Die Kühlmaschine, die das Haus den Exponaten gerecht klimatisiert, ist noch aus der Entstehungszeit und "hat mit einem Bauteilealter von 35 Jahren die Nutzungszeit schon deutlich überschritten", heißt es. Klima- und Heizungsanlagen seien zu erneuern. Außerdem schlagen aufwendige Reinigungs- und Trocknungsmaßnahmen zu Buche: Grundwasseranstieg hatte die Magazinräume im Keller unnutzbar gemacht. Da mit weiterem Grundwasseranstieg zu rechnen sei, müsse man über räumliche Alternativen nachdenken.

 Grünzeug überwuchert das Gemäuer von Burg Linn. Deshalb lassen sich Schäden oft schlecht einschätzen.

Grünzeug überwuchert das Gemäuer von Burg Linn. Deshalb lassen sich Schäden oft schlecht einschätzen.

Foto: Strücken Lothar

Hier muss die Terrasse denkmalgerecht saniert werden. Die Krefelder Baudenkmalstiftung hat dafür Unterstützung angekündigt. Aber auch die Mauerwerkrisse im Orchestersaal müssen kontrolliert, die Fassaden mit Fenstern und Blendläden instandgesetzt werden.

Der Altbau benötigt nach Einschätzung der Verwaltung eine Generalüberholung, ein Teil der WC-Anlagen muss modernisiert werden.

Eine Instandsetzung der Innenräume sei "zumindest mittelfristig anzustreben".

(RP)
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