Phase des Dunkelwerdens Krefelds Blaue Stunde bringt magische Momente

Krefeld · Es gibt ein Bild, das uns gelehrt hat, dass die Nacht in der Stadt nicht schwarz ist, sondern blau - und voller Magie, die immer neue magische Farben hervorzaubert: "Nighthawks" von Edward Hopper.

Krefeld zur blauen Stunde
8 Bilder

Krefeld zur Blauen Stunde

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Die Stimmung, die Hopper in seinem berühmten Gemälde eingefangen hat, ist am besten fassbar in der Blauen Stunde: Jene Phase des Dunkelwerdens, in der Tag und Nacht sich vermischen zu einzigartiger Schärfe der Dinge und völlig neuen Farben, gerade so, als seien Licht und Dunkelheit keine Feinde, sondern eins.

Eine Stadt, jede Stadt, ist in dieser Phase, die vielleicht eine gute Stunde dauert, nicht mehr sie selbst. Sie ist der Wirklichkeit entrückt. Die Dinge changieren zwischen Zwei- und Dreidimensionalität; sie sind scharf und nichts und etwas zugleich, ganz und gar unmögliche Lichtgebilde, die einen fesseln und aus sich neue Farben entlassen, die mit der Schwärze flirten und den Nachthimmel küssen. Und uns.

"Blaue Stunde" in Grevenbroich
7 Bilder

"Blaue Stunde" in Grevenbroich

7 Bilder
Foto: Berns, Lothar

Wir haben unseren Fotografen Thomas Lammertz gebeten, einmal loszuziehen und die Blaue Stunde Krefelds einzufangen; zu zeigen, wie Krefeld Anteil hat an dieser täglich knapp bemessenen Magie der Schwärze. Der Anlass ist ein himmlischer: Morgen ist die Sommersonnenwende; der Sonntag ist der längste Tag des Jahres; die Nacht zu Montag die kürzeste Nacht des Jahres. Es gibt wunderbare Grafiken, die das erklären, abrufbar bei Wikipedia - nicht abrufbar ist der Zauber einer Welt, die entsteht, wenn der Tag auf die Nacht trifft und dann langsam in ihr versinkt.

Thomas Lammertz hat ein bisschen geflucht - die Zeit sei so kurz, aber so drei, vier Bilder könne er bestimmt mitbringen. Es war eine Untertreibung. Seine Fotos zeigen ein Krefeld, in dem eine Tankstelle zu gleißen beginnt, eine Straßenbahn zum Lichtschwert wird und am Himmel ein blaues Meer brodelt. Der Perspektivwechsel, der für Krefeld so oft beschworen wird - in dieser Blauen Stunde muss man ihn nicht suchen, man braucht nur hinzuschauen.

Wir laden mit diesen Fotos ein, sich auf die Blaue Stunde Krefelds einzulassen. Und vielleicht fotografieren Sie, unsere Leser, ja auch einmal ihre Ansichten von Krefeld in dieser schönen Stunde; man muss keine Supertechnik haben - man muss den Moment der Fülle nur sehen. Wir würden uns freuen, viele Fotos zu bekommen - eine Auswahl werden wir in der Zeitung, alle im Internet bei RP Online veröffentlichen.

Wir bitten um Zusendung an redaktion.krefeld@rheinische-post.de, Stichwort Blaue Stunde

(RP)
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