Krefeld Krefelder Rentner bekommen ein Drittel mehr fürs Geld als Münchner

Krefeld · Bundesweiter Vergleich: Die Kaufkraft der Rente liegt je nach Wohnort um bis zu 50 Prozent auseinander. Die Stadt Krefeld liegt um 3,18 Prozent unter dem Durchschnitt auf Rang 205.

 Dass 1000 Euro Rente nicht in allen Städten den gleichen Wert hat, zeigt eine Prognos-Studie.

Dass 1000 Euro Rente nicht in allen Städten den gleichen Wert hat, zeigt eine Prognos-Studie.

Foto: dpa

Der teuerste Wohnort für Rentner in Deutschland ist die bayerische Landeshauptstadt München. Das Leben kostet dort rund 30 Prozent mehr als im Bundesschnitt und gut 50 Prozent mehr als im günstigsten Landkreis: Holzminden in Niedersachsen. In Nordrhein-Westfalen leben Rentner vielerorts günstig - mit Ausnahme der boomenden Städte wie Köln und Düsseldorf (Plätze 19 und 20 bundesweit). Krefeld belegt unter 402 Städten und Kreisen den 205. Platz.

Die Kaufkraft der Renten in Deutschland variiert regional stark. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie von Prognos im Auftrag der Initiative "7 Jahre länger". So müssen Rentner in München für Miete, Strom, Nahrungsmittel oder Kleidung rund 1300 Euro zahlen, wofür im Bundesdurchschnitt nur 1000 Euro fällig würden.

In Holzminden kosten dieselben Leistungen dagegen nur 860 Euro. "Das Preisgefälle zwischen den Regionen ist sehr groß", sagt Prognos-Chefökonom Michael Böhmer. "Was man sich im Ruhestand leisten kann, hängt nicht nur von der Rentenhöhe ab, sondern auch vom Standort. Am härtesten trifft es diejenigen, bei denen niedrige Rentenansprüche und hohe Lebenshaltungskosten zusammenkommen. Vor allem die Wohnkosten haben einen sehr starken Einfluss auf den Wohlstand im Alter", sagt Böhmer.

Dies zeigt sich auch in Nordrhein-Westfalen: Zwar liegt das Preisniveau nur in sechs von 53 Regionen des Landes über dem Bundesdurchschnitt - dann aber zumeist deutlich. Am teuersten ist das Leben in Köln, wo die Preise um mehr als zehn Prozent über dem Bundesdurchschnitt liegen. Auch Bonn, Düsseldorf und Münster sind vergleichsweise teure Wohnorte.

Die meisten Regionen des Landes - darunter viele Städte - sind jedoch preiswert. In Dortmund zahlen Rentner beispielsweise rund drei Prozent und in Recklinghausen etwa sechs Prozent weniger als im nationalen Mittel. In der Stadt Krefeld ist es ähnlich. Dort zahlen Rentner 3,81 Prozent weniger. Ihre 1000 Euro haben eine Kaufkraft von 1040 Euro. Noch günstiger ist das Leben in ländlichen Regionen links und rechts des Rheins. Im Landkreis Höxter ist das Preisniveau um fast zehn Prozent niedriger als im Bundesschnitt und gut 20 Prozent günstiger als in Köln.

Für die Auswertung hat Prognos die Lebenshaltungskosten der Rentner in 402 Landkreisen und kreisfreien Städten verglichen. Eigens dafür passte das Analysehaus den allgemeinen Warenkorb des Statistischen Bundesamtes an das Konsumverhalten der über 65-Jährigen an. Ausgaben für die Gesundheit erhielten beispielsweise ein höheres Gewicht. Die Kosten für Verkehr spielen dagegen eine geringere Rolle, weil Senioren gewöhnlich nicht mehr zur Arbeit pendeln.

In der Stadt Krefeld leben rund 50.000 Personen im Alter von 65 Jahren an aufwärts. Ab 60 sind es etwa 65.000 Männer und Frauen.

(RP)
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