Krefeld Krefelder kreiert eine eigene Gin-Sorte

Krefeld · Die Samt- und Seidenstadt hat einen eigenen Gin. Martin Kern hat einen Gin kreiert, dessen Besonderheit die fruchtige Note ist. Der Krefelder arbeitete acht Monate an Inginious.

 Martin Kern hat acht Monate an der Entwicklung von Inginious gearbeitet. Seit dem 1. Juli ist das Produkt auf dem Markt.

Martin Kern hat acht Monate an der Entwicklung von Inginious gearbeitet. Seit dem 1. Juli ist das Produkt auf dem Markt.

Foto: Bianca Treffer

Die Flasche fällt sofort ins Auge. Es ist nicht nur die schlichte, aber dennoch edle Form, sondern auch die Farbe und das Material. Sie kommt in schwarz und aus Tonstein daher. Mittels Lasergravur ist das Wort "Inginious" eingearbeitet. Wobei der Flascheninhalt sich im Wort wiederspiegelt. Es steckt nämlich das Wörtchen Gin im Namen. Beim Öffnen der Flasche ist es aber nicht der typische Gin-Geruch, der austritt, sondern eine fruchtige Note setzt sich mit dem feinen Wacholderduft mit frei.

Und genau das ist das Besondere der neuen Gin-Sorte, die aus der Samt- und Seidenstadt kommt. In monatelanger Arbeit hat der Krefelder Martin Kern das Produkt kreiert. "Einen wirklich fruchtigen Gin gab es bislang noch nicht auf dem Markt. Ich selbst trinke gerne einen Gin und mir schwebte immer etwas Fruchtiges vor. Also habe ich mich an die Arbeit gemacht", berichtet der gelernte Medienkaufmann Digital und Print, der im Außendienst für technische Rohstoffe arbeitete.

Vor rund einem Jahr fasste er den Entschluss in Sachen Gin aktiv zu werden. Fachliteratur kam zum Einsatz, wobei sich der 31-Jährige mit der Kunst des Würzens auseinandersetzte. Zudem galt es eine Brennerei zu finden, die mit ihm zusammenarbeitet. Die fand der Krefelder in der landwirtschaftlichen Kornbrennerei Moosbur in Kevelaer. Mit fünf Liter Mischungen startete Kern. "Ich habe immer wieder destilliert und geschaut, wie sich das Produkt entwickelt und was im Nachreifungsprozess geschieht", erläutert er die Vorgänge.

Neben dem Wacholder kamen unter anderem Holunderblüten, Ananas und Johannisbeeren als Botanicals zum Einsatz. Insgesamt sind es 13 pflanzliche Extrakte, die den unverwechselbaren Geschmack von Inginious ausmachen, der mit einem Alkoholvolumen von 49 Prozent daher kommt. Acht Monate experimentierte Kern, dann war er mit dem Ergebnis zufrieden. Raffinierte Zutaten, ausgeklügelt kombiniert, geschickt destilliert und genial im Geschmack, so beschreibt er sein flüssiges Werk, das zu 100 Prozent am Niederrhein hergestellt wird, mit den Vorgaben aus Krefeld.

Ob der Gin an sich, Name, Logo, Verpackungsidee und Vermarktung, alles hat Kern in Eigenregie entwickelt. Sein neu gegründetes Unternehmen trägt dabei den Namen seines ersten Produktes. Unter dem Geschäftsnamen "Inginious" soll der ersten Gin-Variante mit der Winterzeit eine neue Kreation folgen. Wenn die Schlehen nach dem ersten Frost reif sind, möchte Kern einen Schlehengin anfertigen, der im April bis Mai in einer kleinen Charge auf den Markt kommen soll.

Aktuell arbeitet er an einem nächsten Gin. Wacholder und drei Zutaten, mehr verrät Kern nicht. Inginious ist derzeit nur in Krefeld erhältlich. Erst ab dem 15. September geht die Vermarktung über die Stadtgrenzen hinaus. "Es ist ein Produkt aus Krefeld und soll zunächst einmal auch exklusiv hier angeboten werden", betont Kern. Inginious wird in einer 200 Liter Volumen Anlage hergestellt, wobei viel Handarbeit angesagt ist. Die Flaschenabfüllung erfolgt per Hand, wie jede Flasche mit einem Verweis und einer laufenden Nummer deutlich macht.

Nicht umsonst steht auf der Versieglung der Tonsteinflasche mit einem Korken "Handarbeit für edlen Genuss".

(RP)
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