Krefeld Krefelder Film mit Star-Aufgebot

Krefeld · Der Krefelder Matthias Heuser (27) hat für seine Abschlussarbeit einen nachdenklichen Film in Krefeld und Umgebung gedreht: In "Bobby spielt das Leben" agieren bekannte Schauspieler. Nächste Woche Samstag findet die Uraufführung im Casablanca statt.

Viele Studenten wälzen für ihre Abschlussarbeit dicke Bücher und starren ratlos auf den Bildschirm. Matthias Heuser erzählt stattdessen Geschichten in bewegten Bildern. Der Abschlussfilm des Krefelders ist von der Filmstiftung NRW mit 20 000 Euro gefördert worden. Weitere 15 000 Euro musste das Filmteam selbst stemmen. "Ums Investieren kommt man nicht herum, aber man kann klein anfangen. Dieser Film ist ein Grundstein und macht es in Zukunft leichter", sagt der 27-Jährige, der für seinen Kurzfilm hochkarätige Schauspieler engagiert hat.

Improvisation beim Dreh

So wie Hauptdarsteller Jan Niklas Berg, bekannt aus der Comedy-Serie "Mensch, Markus". In "Bobby spielt das Leben" spielt Berg den 18-jährigen Titelhelden, der von seinem alkohlabhängigen Vater flüchten will. Der wird von Joachim Paul Assböck dargestellt, der unter anderem in Polanskis "Der Pianist" mitspielte. Bobbys einziger Ansprechpartner ist Kfz-Mechaniker Hotte, gespielt von Willi Thomczyk. Dann meldet sich plötzlich die verschollene Mutter und bietet Bobby ein neues Zuhause. Es könnte ein Neuanfang werden, wenn da nicht seine neue Freundin Nina (Anne Werner) wäre. "Es ist ein ruhiger Film, der zum Nachdenken anregen soll. Es geht um die Fragen: Was treibt mich im Leben an? Die Antwort sind unsere Träume", sagt Heuser.

Zehn Tage lang hat die 30-köpfige Crew im Februar 2009 in Krefeld, Kempen, Dortmund und Aldekerk gedreht. Der lokale Bezug war Heuser wichtig: "Es gibt in Krefeld sehr schöne Ort, wenn man weiß, wo sie sind." Für den Dreh engagierte er professionelle Schauspieler, unter anderem Willi Thomczyk, der durch die Fernsehserie "Die Camper" bekannt wurde.

Eingeschüchtert von den erfahrenen Schauspielern war Heuser nicht. Er setze auf Improvisation und Beharrlichkeit: "Bei Willi geht es nie ohne Diskussion. Das geht schon an die Nerven. Aber jetzt zeigt er sich in einer einfühlsamen Rolle, wie man ihn noch nie gesehen hat", behauptet Heuser.

Der 27-Jährige hat zunächst eine Graphik-Design-Ausbildung absolviert, bevor er sich 2004 für das Filmstudium entschied. Inzwischen hat er seine eigene Produktionsfirma gegründet, die Werbespots für regionale Unternehmen herstellt. Nächste Woche Samstag, am 13. März, wird sein Film im Kino Casablanca vor 250 geladenen Gästen uraufgeführt. Die Zukunft des traditionellen Kinos liegt Heuser am Herzen: "Es hat seinen Charme. Es braucht aber einen kleinen Aufschwung und muss Kultstatus erlangen." Er hat da auch schon einige Ideen. Denn Krefeld und Kino gehören für ihn zusammen.

(RP)
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