Krefeld Krefelder Drehorte als Kulisse fürs Kino
Krefeld · Zuletzt war der deutsche Tischtennis-Held Timo Boll in der Stadt, um in der historischen Turnhalle der alten Feuerwache an der Florastraße einen Werbefilm zu drehen. Kulissen aus Krefeld sind immer wieder gefragt, wenn es um das Drehen von Fernsehserien und Kino-Filmen geht.
Experten erkennen, dass Szenen aus "Das Wunder von Bern", "Maria, ihm schmeckt's nicht", "Lagerfeuer" oder dem "Tatort" in Krefeld gedreht wurden. Während der Dreharbeiten werden Brücken, Parkplätze und ganze Straßenzüge gesperrt. Für diese Sondernutzungen ist in der Stadtverwaltung der Fachbereich Tiefbau zuständig. Manchmal kümmert sich auch das Presseamt - wie beispielsweise bei dem Dreh des Spots für einen Tischtennis-Roboter mit dem früheren Weltranglistenersten und deutschen Rekordmeister Timo Boll.
"In der Regel haben Produktionsfirmen genaue Vorstellungen von einem Drehort und fragen konkret dazu an", erklärte Stadtsprecher Manuel Kölker. Die Kommune erfahre nicht von jedem Dreh. Nur wenn öffentlicher Raum in Anspruch genommen werde, müsse die Produktionsfirma eine Sondergenehmigung beantragen, sagte er. Der Auftritt zum Teil namhafter Schauspieler auf Privatgelände bleibt in den Behörden unbemerkt. Reich wird die Stadt von den Dreharbeiten nicht. Lediglich 50 Euro Gebühr kostet eine Drehgenehmigung.
Über die offiziellen Anfragen hinaus erfolgt so mancher Dreh etwa für Musikvideos auch schon mal auf verbotenem Terrain in alten Gemäuern ohne Einverständnis der Eigentümer - die leer stehenden Hallen der Metallwerke Bender tauchen in den Videos ebenso auf wie die alte, denkmalgeschützte Kläranlage in Uerdingen am Rundweg.
Es ist vor allem die kostbare Architektur und der manchmal vergangene Glanz der Stadt Krefeld, die bei den so genannten Location-Scouts Begeisterung auslöst. Sei es der Hauptbahnhof, der in dem UFA-Drama "Nacht über Berlin - der Reichstagsbrand" mit den Darstellern Jan-Josef Liefers und Anna Loos eine Rolle spielt oder die Hafendrehbrücke im Jugendstil, die als Motiv für einen Berliner Grenzübergang aus Julia Francks Roman "Lagerfeuer" in dem Film "Westen" eine Rolle spielt.
Das frühere Vereinsheim der Uerdinger Spielfreunde an der Hohenbudberger Straße tauchte in dem großen Kinoerfolg über den Sieg der Deutschen Fußballnationalmannschaft 1954 mit dem Titel "Das Wunder von Bern" mit Peter Lohmeyer ebenso auf wie in der Fernsehproduktion "Die Entdeckung der Currywurst". Dort wurde unter anderem auch der Roman des Schriftstellers Jan Weiler aus dem benachbarten Meerbusch in Szene gesetzt. Hauptdarsteller Christian Ulmen stand in der Seidenstadt für die Kino-Sommerkomödie "Maria, ihm schmeckt's nicht" vor der Kamera.