Krefeld Krefeld ist Vize-Weltmeister

Krefeld · Als erster Deutscher seit sechs Jahren stand der 14-jährige Elvis Sabani jetzt im Finale der Breakdance-Weltmeisterschaft. Dort erreichte er den zweiten Platz. Ein Erfolg, für den er fast täglich mehrere Stunden trainiert hat.

Die Beine fegen wild über den Laminatboden und wirbeln durch die Luft. Immer wieder suchen die beiden Arme festen Halt. Mit einem Ruck springt der junge Breakdancer auf, tänzelt ein wenig durch den Raum und wirft sich erneut auf den Boden, hüpft von seinem Rücken auf die Beine und verliert dabei seine Kappe. Der junge Tänzer sieht unscheinbar aus. Er ist nur 1,45 Meter groß, 14 Jahre alt, wiegt 39 Kilo und ist doch eines der hoffnungsvollsten Talente, die die Krefelder Tanzschule Mine-Sports vorzuweisen hat. Erst kürzlich erreichte Elvis Sabani, in der Tanzschule nur Vicky genannt, den zweiten Platz bei der Weltmeisterschaft für HipHop, Breakdance und Electric Boogie.

Um dorthin zu kommen, war viel Arbeit notwendig. „Ich habe vor vier Jahren angefangen, mich dafür zu interessieren“, sagt der amtierende Vize-Weltmeister fast schon zurückhaltend. Angespornt durch einige Videos und eine Gruppe Freunde, begann er damals das Training. Mittlerweile trainiert er beinahe jeden Tag mehrere Stunden in der Tanzschule auf dem Südwall.

Breakdance ist durchzogen von vielen verschiedenen Begriffen für die unterschiedlichsten Figuren, die ein Tänzer bei einem Wettbewerb, im Rahmen eines „Battles“, zeigen kann. Dabei treten zwei Kontrahenten gegeneinander an und zeigen abwechselnd unterschiedliche Bewegungen, die so abenteuerliche Namen wie „One-Hand Hopping“, „Flaire“ oder „Twist“ haben. Im Laufe des Wettkampfes versuchen sich die Breakdancer gegenseitig zu übertreffen. Eine dreiköpfige Jury beobachtet die Tanzeinlagen und bewertet Stil und Schwierigkeitsgrad der Figuren, bevor ein Sieger erklärt wird.

Über seinen zweiten Platz war er nur im ersten Moment enttäuscht, erklärt Vicky. Immerhin war es seine erste Teilnahme an einer Weltmeisterschaft, und auf dem Weg zum Finale schlug er unter anderem die amtierende Europameisterin. Eine Leistung, auf die auch Mine Berdermann, die Leiterin von Mine-Sports, stolz ist.

Die 32-Jährige eröffnete im Januar ihre eigene Tanzschule am Südwall, nachdem sie sieben Jahre lang mit Sportgruppen turnte und Choreographien ausarbeitete. In ihrer Tanzschule bietet sie die unterschiedlichsten Tanzsportarten an. Von Latein- und Standardtänzen über Dancefloor, bis hin zu Electric Boogie und eben Breakdance ist alles dabei. Auch in den anderen Kategorien konnten Berdermanns Schützlinge einige Preise mit nach Hause nehmen, so dass sich mittlerweile eine große Trophäensammlung hinter dem Tresen in der Tanzschule befindet.

Nächstes Jahr soll sie um den Breakdance-Weltmeistertitel erweitert werden. „2008 hole ich mir den Titel auf jeden Fall“, ist sich Elvis sicher.

(RP)
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