Krefeld Krefeld hat noch 54 Millionäre

Krefeld · Unter 10.000 Krefelder Einwohnern sind statistisch gesehen 2,4 Einkommensmillionäre. Das teilte jetzt das Landesamt für Statistik mit. Die Zahl sinkt seit 2007. Damals gab es hier 61.

Die ausgewerteten Zahlen beziehen sich auf die Ergebnisse der Lohn- und Einkommensteuerstatistik 2013. Und sind damit die aktuellesten, die derzeit verfügbar sind, wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) als amtliche Statistikstelle des Landes mitteilt. "Die Zahlen können erst jetzt veröffentlicht werden, weil die anonymisierten Steuerdaten von den Finanzbehörden frühestens nach Abschluss aller Veranlagungsarbeiten für statistische Auswertungen zur Verfügung gestellt werden", erklären die Statistiker.

Insgesamt gab es in Krefeld 2013 unter 222.058 Einwohnern 54 Einkommensmillionäre. 2007 waren es noch 61 bei 236.516 Einwohnern. Auf 10.000 Einwohner kamen somit 2,6 Einkommensmillionäre. Die Bezeichnung Einkommensmillionär weist darauf hin, dass zusammen veranlagte Ehegatten bei dieser Erhebung als ein Steuerpflichtiger gezählt wurden.

Anders als in Krefeld nimmt die Zahl der Einkommensmillionäre im Land zu. "Die Zahl der in Nordrhein-Westfalen lebenden Einkommensmillionäre ist von 2010 (3.724) bis 2013 um 14,5 Prozent auf 4.264 gestiegen", stellt das Landesamt für Statistik fest.

Betrachtet man diesen Zeitraum für Krefeld, so stellt man einen leichten Rückgang der finanzkräftigen Einwohner von 57 auf 54 fest. Auf 10.000 Einwohner gerechnet, macht dies jedoch keinen Unterschied, da die Einwohnerzahl zwischen 2010 und 2013 ebenfalls von 235.076 auf 222.058 gesunken ist.

In der Liste der Städte und Gemeinden NRW belegte Krefeld 2010 Rang 107. Drei Jahre später landet die Stadt mit ihren 54 Einkommensmillionären nur noch auf Rang 132. Im Vergleich: Mönchengladbach hatte 2013 je 10.000 Einwohner 2,9 Millionäre (Rang 95) und Meerbusch, wen wundert's, sogar 14,7. Damit ist Krefelds Nachbarstadt einmal mehr der erste Platz unter allen Städten und Gemeinden sicher.

Die Experten vom Landesamt drücken es so aus: "Unter den 396 nordrhein-westfälischen Städten und Gemeinden hatte Meerbusch im Rhein-Kreis Neuss im Jahr 2013 mit einer Quote von 14,7 je 10.000 Einwohner (2010: 12,9) die höchste Millionärsdichte, gefolgt von Schalksmühle im Märkischen Kreis mit 10,4 (2010: 12,6) und Möhnesee im Kreis Soest mit 10,1 (2010: 4,4). Als erste Großstadt folgt Düsseldorf auf Platz 15 mit einer Quote von 6,5 (2010: 5,3)." Allerdings: In absoluten Zahlen betrachtet, hätten die Städte Düsseldorf und Köln mit 391 bzw. 374 Einkommensmillionären auf den ersten Plätzen gestanden, so IT.NRW.

Deutlich weniger Millionäre hatte das Land NRW 2004. Betrachtet man die Zahlen, so stellt man in allen Fällen einen deutlichen Anstieg der Millionärs-Zahlen von 2004 auf 2007 fest. In Krefeld wurden 2004 lediglich 36 Einkommensmillionäre gezählt, 2007 waren es dann plötzlich 61. Die etwas sperrige Erklärung der Statistik-Experten für das landesweite Phänomen: "Der Rückgang der Zahl der Einkommensmillionäre in 2004 beruht im Wesentlichen auf der Einführung des sogenannten Halbeinkünfteverfahrens: Es bewirkt, dass bestimmte Kapitaleinkünfte (insbesondere Dividenden) nur noch zur Hälfte die steuerpflichtigen Einkünfte der natürlichen Personen erhöhen, der andere Teil wird bei den ausschüttenden Unternehmen versteuert."

2013 lag Krefeld mit seinen Millionären genau im Landesdurchschnitt, der eine Quote von 2,4 Millionären je 10.000 Einwohner aufwies. 2010 jedoch war Krefeld mit 2,4 Millionären besser als der Landesdurchschnitt (2,1 Millionäre).

(bk)
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