Krefeld Pinguine Krefeld bekennt sich zum Eissport

Krefeld · Anlässlich des Jubiläums 80 Jahre Krefelder Eislaufverein wies Oberbürgermeister Frank Meyer am Samstag bei einem Festakt im historischen Saal des Rathauses auf die Bedeutung des Eissports für die Stadt hin.

 Torwart-Legende Karel Lang, Pinguine Geschäftsführer Karsten Krippner, Uwe Fabig, Hans-Werner Münstermann und Rüdiger Noack ( v. li.) überreichen Oberbürgermeister Frank Meyer das Jubiläums-Trikot 80 Jahre Eishockey.

Torwart-Legende Karel Lang, Pinguine Geschäftsführer Karsten Krippner, Uwe Fabig, Hans-Werner Münstermann und Rüdiger Noack ( v. li.) überreichen Oberbürgermeister Frank Meyer das Jubiläums-Trikot 80 Jahre Eishockey.

Foto: Strücken Lothar

Eissport-Nostalgie bestimmte am Samstagvormittag im historischen Saal des Rathauses den Festakt anlässlich des 80-jährigen Bestehens des Krefelder Eislaufvereins. Die Erinnerungen an die langjährige und traditionsreiche Geschichte mit Titeln, Tränen und Triumphen spiegelte sich in den Reden und Interviews wider. Und es gab deutliche Signale, dass die große Bedeutung des Eissports in Krefeld noch für viele Generationen erhalten bleiben muss. "Der Eissport in unserer Stadt hat großen Anteil an der Krefelder Identität und ist nicht nur Nebensache, sondern ein Bestandteil der DNA dieser Stadt", sagte Oberbürgermeister Frank Meyer bei seiner Festrede vor 70 geladenen Gästen aus Politik, Verwaltung, Sport, Wirtschaft sowie Mitgliedern der Familien Münstermann und Rittberger.

 An der Talkrunde im historischen Ratssaal vor dem Gobelin-Gemälde mit Moderator Rolf Frangen (li.) nahm auch RP-Sportredakteur H.-G. Schoofs teil, der seit mehr als 20 Jahren über das Krefelder Eishockey berichtet.

An der Talkrunde im historischen Ratssaal vor dem Gobelin-Gemälde mit Moderator Rolf Frangen (li.) nahm auch RP-Sportredakteur H.-G. Schoofs teil, der seit mehr als 20 Jahren über das Krefelder Eishockey berichtet.

Foto: Strücken Lothar

Der Oberbürgermeister erinnerte an die Anfänge des Eissports: "Wir müssen jetzt alle für einen Moment sehr stark sein und eine Nachricht ganz tapfer hinnehmen: Die Geschichte des Krefelder Eissports begann in Düsseldorf." Es war der Düsseldorfer Eierhändler Willi Münstermann, der an der Krefelder Westparkstraße 1935 ein Eisstadion baute. "Entschuldigen Sie, aber die Karnevalszeit hat ja begonnen. Der Weg vom Ei zum Eis ist ja nicht umsonst nur ein Buchstabe lang", sagte Meyer. Willi Münstermann gründete die Eishockey-Mannschaft "German Canadiens" und holte dafür Spieler aus Kanada mit deutscher Abstammung. Dazu gründete er für den Nachwuchsbereich den Krefelder EV. Das war der Beginn einer glorreichen Krefelder Eishockey-Geschichte, in der die Preussen 1951, der KEV 1952 und die Pinguine 2003 mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft für die Höhepunkte sorgten.

 Nach dem Festakt im Rathaus fand das Jubiläum am Nachmittag in der Rheinlandhalle seine Fortsetzung. Hier eröffnen Eiskunstläuferinnen mit einem Feuerwerk das All-Star-Game mit ehemaligen Eishockey-Größen des KEV und der Krefeld Pinguine.

Nach dem Festakt im Rathaus fand das Jubiläum am Nachmittag in der Rheinlandhalle seine Fortsetzung. Hier eröffnen Eiskunstläuferinnen mit einem Feuerwerk das All-Star-Game mit ehemaligen Eishockey-Größen des KEV und der Krefeld Pinguine.

Foto: Lothar Strücken

Einen großen Stellenwert genießt auch das Eiskunstlaufen. Hier war Willi Münstermann ebenfalls die treibende Kraft und holte mit Werner Rittberger aus Berlin einen der bekanntesten und erfolgreichsten Trainer nach Krefeld. Die Wiege der ehemaligen Eiskunstlaufstars Ina Bauer und Marlies Schroer steht an der Westparkstraße. Jutta Zimmermann, die Vorsitzende des Schlittschuh Club Krefeld, erzählte in ihrer von Emotionen geprägten Rede aus der erfolgreichen Geschichte ihres Vereins und des Eislaufverein Krefeld. Heute verbinden beide Klubs eine vorbildliche Nachwuchsarbeit und der Wunsch, einmal im König-Palast eine Deutsche Eiskunstlauf-Meisterschaft ausrichten zu können.

Natürlich war bei den Reden auch die derzeit geschlossene Rittberger-Halle ein Thema. OB Meyer schlug vor, die seit dem Vorjahr eingesparten Energiekosten den Vereinen zur Verfügung zu stellen, damit diese zum Beispiel im KöPa Eis anmieten können: "Ohne die Basisarbeit würden wir heute nicht über 80 Jahre Eissport sprechen können." Mittelfristig müsse eine vernünftige Machbarkeitsstudie für die drei Eishallen erstellt werden: "Wir werden uns Klarheit über die Bedarfe verschaffen, damit wir langfristig die richtigen Entscheidungen treffen. Wir können es uns für den Eissport und die Stadt nicht länger leisten, halbe Sachen zu machen." Entsprechend groß war der Applaus der Vertreter der Eissportvereine.

Viel Beifall gab es bei der abschließenden Talkrunde. Moderator Rolf Frangen bat Hans-Werner Münstermann, Mitglied der KEV-Meistermannschaft von 1952, Remy Wellen, 1952 Deutscher Jugendmeister mit dem KEV, KEV-Ehrenkapitän Uwe Fabig und RP-Sportredakteur Hans-Gerd Schoofs vors Mikro, die alle interessante Geschichten und lustige Anekdoten rund um das Krefelder Eishockey erzählten. Am Nachmittag fand das Jubiläum in der Rheinlandhalle mit einem stimmungsvollen Programm seinen Höhepunkt.

(RP)
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