Krefeld Kommunaler Ordnungsdienst wird Hülser Park beobachten

Krefeld · In Hüls berichteten Polizei, Ordnungs- und Jugendamt den Bezirksvertretern über die Vorkommnisse mit randalierenden Jugendlichen im Burgpark und über Möglichkeiten, wie dem Phänomen begegnet werden kann.

 Bis zu 150 Jugendliche haben sich zuletzt abends im Hülser Park getroffen.

Bis zu 150 Jugendliche haben sich zuletzt abends im Hülser Park getroffen.

Foto: THOMAS LAMMERTZ

Nach den Vorkommnissen mit randalierenden Jugendlichen im Hülser Burgpark am zweiten und dritten Juni-Wochenende befasste sich die Bezirksvertretung Hüls mit dem Thema. Dazu waren auch Vertreter der Polizei sowie der Fachbereiche Ordnung und Jugendhilfe gekommen, um zu diskutieren, wie diesem Phänomen zu begegnen sei. Wie berichtet, hatten sich weit über 100 Jugendliche über soziale Medien verabredet, teilweise auch reichlich Alkohol konsumiert, eine Theateraufführung in der Burg lautstark gestört, Geräte des Bewegungsparcours beschädigt und später auch Flaschen gegen ein Haus geworfen.

"Es geht nicht darum, die Jugendlichen grundsätzlich aus dem Park zu verdrängen, solange es halbwegs gesittet zugeht und die Aufenthaltsqualität der übrigen Bürger nicht darunter leidet", sagte Bezirksvorsteher Hans Butzen. Es gehe aber darum, dass Eskalationen nicht hingenommen werden könnten. Neben dem Recht der Jugend auf Entfaltung müsse auch das Sicherheits- und Ordnungsbedürfnis der Bürger gewahrt werden.

Der Hülser Burgpark sei vor den Vorkommnissen nie Ort für Einsätze gewesen, erklärte Norbert Pricken, Leiter der Polizeiwache Nord. Am Samstag des Burgfests des Hülser Sportvereins seien erhebliche Polizeikräfte eingesetzt und fünf Platzverweise ausgesprochen worden. "Auch am vergangenen Wochenende waren wir alarmiert und haben reagiert. Wir haben mit den Jugendlichen erzieherische Gespräche geführt, aber keine Ordnungswidrigkeiten oder Straftaten feststellen können", sagte Pricken.

Auch der Kommunale Ordnungsdienst ist am jüngsten Wochenende vor Ort gewesen und hatte ebenfalls keine Anlässe für weitere Maßnahmen gesehen. "Wir werden aber weiterhin bemüht sein, verstärkt Präsenz zu zeigen", sagten zwei Vertreter des Ordnungsamts. Sie schlugen vor, den Park an den nächsten Wochenenden zu "bestreifen", dabei auch die Polizei einzubinden und die Effekte zu beobachten. "Das wird sich herumsprechen und den Park so unattraktiv machen."

Norbert Axnick vom Fachbereich Jugendhilfe zeigte Optionen auf, wie derartigen Vorkommnissen entgegengewirkt werden könnte. "Wenn wir konkrete Namen genannt bekommen, gehen wir mit Gesprächen auf die Jugendlichen zu", erläuterte er. Präventiv könne über Jugendeinrichtungen einiges erreicht werden; solche aufsuchende mobile Arbeit sei angesichts einer einzigen Planstelle im Hülser Jugendtreff Türmchen allerdings schwierig. "Wir möchten bei unserer Arbeit Sportvereine und Schulen einbeziehen", denn dort würden Werte und Normen vermittelt, sagte Axnick und verwies auf die schon länger ausgesprochene Empfehlung des Fachausschusses, im Türmchen eine zweite Stelle einzurichten.

"Wir kennen einen Teil der Leute, die sich im Park verabredet hatten", sagte dessen Leiter, Jochen Scheller. "Die Party beim Burgfest war zu einem Selbstläufer geworden; aus einer kleinen WhatsApp-Gruppe wurden ungewollt 250 Personen. Wir werden das Phänomen als solches aber nicht lösen können."

Auf das Thema Alkoholmissbrauch angesprochen, erklärte Axnick: "Wir machen ja Testkäufe in Geschäften und an Kiosken, wobei wir Jugendliche selbst mit einbeziehen. Das können wir auch in Hüls machen. Fakt ist aber: Ein 16-Jähriger bekommt alles; und wenn er das dann weiter verteilt . . ."

Für die Bezirksvertretung formulierte Vorsteher Butzen die Bitte an das Jugendamt, an die Schnaps verkaufenden Geschäftsleute in Hüls zu appellieren und mit dem Türmchen, dem Hülser Sportverein und der Gesamtschule zeitnah eine Runde zusammenzurufen und zu diskutieren. Das Ordnungsamt möge zudem den Park eine Zeit lang weiterhin beobachten.

(RP)
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