Krefeld Kokainprozess: Bande war bestens organisiert

Krefeld · "Läufer", "Arbeitshandys", "Bunkerwohnungen" - das Landgericht gewann Einblicke in den Rauschgifthandel.

Das Landgericht hat Mitglieder einer Kokainbande zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Die beiden Haupttäter müssen für sechs Jahre und vier Monate ins Gefängnis.

Die Mittäter wurden zum Teil nur wegen Beihilfe zum Handeltreiben mit Betäubungsmittel verurteilt, zwei von ihnen bekommen eine Bewährungschance. Seit August lief das umfangreiche Verfahren, in dem viele Zeugen gehört wurden, vor dem Krefelder Landgericht.

Die Drogenbande war gut organisiert und arbeitete professionell. Sogenannte "Läufer" brachten das Kokain zu vereinbarten Treffpunkten. Bestellt wurde jeweils über "Arbeitshandys", bei denen ständig die Karten ausgetauscht wurden, um eine Verfolgung zu erschweren. Bei den Anrufen wurden keine Gründe für die Treffen genannt. Die Polizei hatte umfangreiche Telefonüberwachungen durchgeführt. Eine Wohnung auf dem Nordwall stellte sich bald als sogenannte Bunkerwohnung heraus, in der das Kokain deponiert wurde. Die Drogen waren in einem Tresor in der Küche. Die Täter räumten ein, oft Mengen von 20 Gramm, aber auch bis zu 300 Gramm Kokain an die Abnehmer verkauft zu haben. Die Läufer erhielten 800 bis 1000 Euro monatlich und wurden von den Drahtziehern in Wohnungen in Krefeld untergebracht.

Anfang des Jahres stellten die Ermittler rund 260 Gramm Kokain sicher. Die Betäubungsmittel, 800 Euro Bargeld und ein Schlagstock sowie Handys wurden eingezogen. Die Männer sind zum Teil vorbestraft. In einem Fall ordnete das Gericht die Unterbringung in einer Enziehungsanstalt an.

(RP)
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