Krefeld Kita-Anmeldungen sind bald auch online möglich

Krefeld · Die im Amtsblatt veröffentlichten Anmelderegularien für Kindertageseinrichtungen sind veraltet. Derzeit melden viele Eltern ihre Kinder gleich in mehreren Einrichtungen an, um Alternativen zu haben, falls eine Absage kommt. Das jedoch verzerrt den tatsächlichen Bedarf an Plätzen.

 Kita-Anmeldungen sind in Krefeld bald auch online möglich.

Kita-Anmeldungen sind in Krefeld bald auch online möglich.

Foto: dpa, skm cul kat

Ein kleiner Paragraf sorgt derzeit bei Eltern für große Verwirrung. Es ist der Paragraf 3 der aktuellen "Satzung der Stadt Krefeld zur Regelung der Förderung von Kindern in Kindertageseinrichtungen oder in Kindertagespflege" , der am 30. Juni im Krefelder Amtsblatt veröffentlicht wurde. Unter dem Abschnitt "Anmeldung/Antragserfordernis" ist dort zu lesen: "Innerhalb von drei Monaten nach Anmeldung ist in den betroffenen Kindertageseinrichtungen zu klären, ob der Betreuungsbedarf erfüllt werden kann. Kann der Betreuungsbedarf ... nicht erfüllt werden, ist er bei der Stadt Krefeld ... durch Antrag geltend zu machen."

Ein Oppumer Vater, der nicht namentlich genannt werden möchte, wartete nach der Anmeldung seines eineinhalbjährigen Kindes im Januar dieses Jahres entsprechend der Satzung auf eine Rückmeldung der Kita innerhalb von drei Monaten. Als keine kam, forschte er erst bei der Einrichtung und später bei der Stadt nach. Er erfuhr, dass der Betreuungsbedarf zentral im Fachbereich Jugendhilfe und Beschäftigungsförderung geregelt wird. Ein entsprechendes Vorgehen, wie in der Satzung beschrieben, werde nicht praktiziert. "Man sagte mir wörtlich, das ist falsch, was da steht. Da das Amtsblatt jedoch gerade erst herausgekommen war, kam mir das merkwürdig vor", sagt der Vater.

Kathrin Blumenhagen, Abteilungsleiterin "Kinder" im zuständigen Fachbereich, räumt eine ungenaue Schreibweise ein, die schnellstmöglich korrigiert werden soll. Sie erklärt, dass dieser Paragraf veraltet sei. Früher sollte er sicherstellen, dass auch der Betreuungsbedarf privater oder kirchlicher Kindertageseinrichtungen in die städtischen Planungen miteinbezogen wird, um zu verhindern, dass Kinder, die in diesen Einrichtungen angemeldet, aber nicht aufgenommen werden, am Ende ohne Platz dastehen. Letztendlich sei aber die Zusammenarbeit mit allen Trägern von Kindertageseinrichtungen in Krefeld so gut, dass dieser Paragraf eigentlich überflüssig sei.

 Hans-Georg Liegener, Vorstand des Caritasverbandes für die Region Krefeld.

Hans-Georg Liegener, Vorstand des Caritasverbandes für die Region Krefeld.

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Hinzu kommt noch, dass die Stadt derzeit an der Entwicklung eines Online-Anmeldeverfahrens arbeitet. "Es wird für alle Seiten einfacher werden. Wir können dann beispielsweise sofort sehen, welches Kind noch nicht versorgt ist, und uns darum kümmern. Aber auch für die Eltern bringt das neue System mehr Transparenz und vereinfacht die Anmeldung", erklärt Kathrin Blumenhagen. Eltern ohne Internetzugang hätten in den Familienzentren die Möglichkeit, sich mit Unterstützung des dortigen Personals anzumelden.

Derzeit melden viele Eltern ihre Kinder gleich in mehreren Einrichtungen an, um Alternativen zu haben, falls eine Absage kommt. Das jedoch verzerrt den tatsächlichen Bedarf an Plätzen. Alle Träger von Kindertageseinrichtungen in Krefeld haben sich deshalb auf ein stufenweises Zusageverfahren geeinigt.

Blumenhagen erklärt: "Alle Träger verschicken immer am letzten Werktag im Januar eines Jahres die schriftlichen Zusagen an die Eltern. Die Eltern werden aufgefordert, den angebotenen Betreuungsplatz anzunehmen oder abzusagen. Die Absagen führen zu neu belegbaren Betreuungsplätzen, die dann in der nächsten Runde verteilt werden können. Eltern, die ihr Kind in einer nicht städtischen Kita angemeldet haben, müssen, wenn dort nicht der Betreuungswunsch erfüllt wird, einen Antrag beim Jugendamt stellen."

Das neue Online-Anmeldeverfahren soll noch dieses Jahr kommen. Im Zuge der Modernisierung werde dann auch die veraltete Passage in der Satzung überarbeitet, verspricht die Expertin und sagt: "Wir helfen immer gerne weiter. Eltern, die Fragen haben, können uns jederzeit anrufen."

(RP)
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