Krefeld Kirche als Mehrgenerationen-Haus

Krefeld · In der ehemaligen Norbertuskirche sollen Singles und Familien, junge und alte Menschen in einer Wohngemeinschaft und 18 Wohnungen zusammen leben. Eigentümer und Projektentwickler Heinz Hambloch hat für die Pläne des Architekturbüros Thorissen jetzt den Bauantrag gestellt.

Westbezirk Genau ein Jahr, nachdem die RP die angestrebte Neunutzung der ehemaligen St. Norbertuskirche auf dem Blumenplatz als Wohngebäude vorgestellt hat, haben die Projektentwickler Heinz und Hendrik Hambloch jetzt den Bauantrag gestellt. Zuvor hatten die Architekten Ludwig und Jörg Thorissen ihre Pläne in Abstimmung mit der Bauverwaltung der Stadt überarbeitet.

Im Vergleich zum ersten Entwurf sollen in der vor vier Jahren entwidmeten Kirche statt bisher 21 und 18, jetzt öffentlich geförderte Wohnungen sowie eine Gruppenwohnung mit acht Appartements und einem Gemeinschaftswohn- und Essraum plus Küche entstehen. Der Bau wird insgesamt rund drei Meter niedriger als ursprünglich vorgesehen, und die Sakristei bleibt erhalten.

Durch den Aufbau eines Staffelgeschosses auf Stützen wird der Charakter des Kirchengebäudes nicht nur erhalten, sondern durch die so entstehende basilikale Struktur noch verstärkt. Erschlossen werden die Obergeschosse durch Treppenhaus und Aufzug, die in dem aufzustockenden bisherigen Chorraum untergebracht werden.

Im Erdgeschoss ist neben fünf Wohnungen (45 bis 55 Quadratmeter) auch ein rund 100 Quadratmeter umfassender Gemeinschaftsraum beispielsweise für kulturelle Veranstaltungen vorgesehen. Darüber hinaus wird dort ein öffentliches Café-Bistro mit Außengastronomie eingerichtet. Im 1. Obergeschoss entstehen sechs gleichgroße Wohnungen wie im Erdgeschoss. In der 2. Etage sind vier Wohnungen à 69 Quadratmeter geplant. Im 3. Obergeschoss umfasst die Gruppenwohnung mit den acht Appartements insgesamt 370 Quadratmeter. Jedes Appartement verfügt über eine Kochgelegenheit. Im Staffelgeschoss sind drei Wohnungen (zwei à 76, eine mit 91 Quadratmetern) vorgesehen.

"Ganz wichtig ist, dass die Wohnungen als Beispielprojekt in einer ehemaligen Kirche entstehen und für junge wie alte Menschen, für Singles und Familien konzipiert sind", sagt Ludwig Thorissen. Alle Wohnungen dieses Mehrgenerationenhauses sind barrierefrei und haben entweder eine Terrasse oder einen Balkon. "Die damit verbundene Umfeldverbesserung und Umgestaltung des Platzes wird von der Stadt als bedeutsam für eine positive Entwicklung des Quartiers mit Auswirkung auf die Innenstadt eingeschätzt", ergänzt Heinz Hambloch. Das Ministerium für Bauen und Verkehr lobt das Projekt aus Sicht der sozialen Wohnraumförderung: Es verfüge über "eine Reihe sehr positiver Aspekte: die eingestreute Wohngemeinschaft mit einer wünschenswerten Platzzahl, dazu der Mix an verschiedenen, barrierefrei gestalteten Wohnungstypen, das Ganze in einer gewachsenen Umgebung mit einem hohen Maß an sozialen Einbindungsmöglichkeiten".

Mit dem Bau kann nach Erhalt der Baugenehmigung kurzfristig begonnen werden, so Hambloch.

(RP)
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