Krefeld Kinderschutzbund Krefeld stellt seine Hilfen für Flüchtlinge vor

Krefeld · Heute beginnt ein kunsttherapeutisches Angebot für traumatisierte Kinder. An einer Grundschule läuft bereits eine Sprachförderung.

 Die Vorsitzende des Kinderschutzbunds Krefeld, Birgit August, und Geschäftsführer Dietmar Siegert.

Die Vorsitzende des Kinderschutzbunds Krefeld, Birgit August, und Geschäftsführer Dietmar Siegert.

Foto: T. Lammertz

Der Zustrom von Flüchtlingskindern erfordert auch vom Kinderschutzbund (KSB) Krefeld besonderes Engagement, denn "mangelnde Sprachkenntnisse, die psychischen Folgen von Trauma und Flucht sowie kulturelle Unterschiede behindern häufig die Integration", sagte KSB-Vorsitzende Birgit August gestern in einem Pressegespräch.

Als eine neue Unterstützung wird der KSB im Rahmen seiner Frühen Hilfen jetzt spendengestützt das Stundenkontingent der Familien-Hebammen für Flüchtlinge anheben, kündigte KSB-Geschäftsführer Dietmar Siegert an. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt dabei auf der psychosozialen und medizinischen Beratung und Betreuung. Darüber hinaus gibt es jetzt ein neues, kunsttherapeutisches Angebot für traumatisierte Kinder. "Heute beginnt das Projekt mit vier Mädchen aus Syrien mit Hilfe einer Fachkraft, die Kunsttherapie in den Niederlanden studiert hat."

Im Grundschulbereich läuft bereits eine Sprachförderung mit geschulten Ehrenamtlern. An der Grundschule Felbelstraße lernen 13 Mädchen und Jungen, die auch im Offenen Ganztag integriert sind, Deutsch mit spielerischen Mitteln. "Eine Ehrenamtlerin spricht sogar Arabisch, was vor allem auch bei der Kommunikation mit den Eltern hilfreich ist", sagt Siegert.

Angesichts des Zustroms unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge - das sind vor allem Jugendliche - hat das Jugendamt auch den Kinderschutzbund gebeten, personelle Ressourcen bereitzustellen. Dafür hat der KSB derzeit zwölf Mitarbeiter, die als Personalreserve zur Verfügung gestellt werden können.

An den Grundschulen, in denen der Kinderschutzbund den Offenen Ganztag trägt, stellt er für Flüchtlingskinder kleine Schulpakete mit Stiften, Heften und anderen Materialien zusammen. Auch dafür sowie für pädagogisches Material zur Sprachförderung ist der KSB auf Spenden angewiesen.

Im Rückblick auf das laufende Jahr wies Birgit August auf die Eröffnung des Dr.-Julius-Stockhausen-Hauses am Viktoriaplatz für die sozialpädagogische Tagesgruppe für Jungen mit besonderen Auffälligkeiten hin. Auch die Eröffnung des fünften Offenen Ganztags an der Uerdinger Paul-Gerhardt-Grundschule fiel in dieses Jahr.

Insgesamt hat der KSB in den fünf Offenen Ganztagen, in den beiden Kitas, in Tagesgruppen und in den Angeboten in seinen Räumen an der Dreikönigenstraße 563 Kinder in der täglichen Betreuung. "Wir freuen uns besonders, dass wir die spendengetragenen Angebote wie die der Frühen Hilfen fortführen konnten", berichtete die Vorsitzende und dankte den 100 Ehrenamtlern und den 115 hauptamtlichen Mitarbeitern. Mit diesen Kräften ist der KSB Krefeld der zweitgrößte Kinderschutzbund in Deutschland.

Spendenkonto IBAN: DE 13 3205 0000 0000 125914; BIC: SPKR DE 33

(RP)
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