Krefeld Kempkens Juweliere zeigt Ausstellung zur Goldschmiedekunst

Krefeld · Eine der ältesten Kulturtechniken der Menschheit - das Herstellen von Schmuck - ist Thema einer Ausstellung über die Geschichte des Goldschmiedehandwerks, die jetzt im Haus Kempkens Juweliere zu sehen ist. Anlass ist das 25-jährige Bestehen der Goldschmiede-Meisterwerkstatt in dem Haus an der Rheinstraße. Die Ausstellung ist eingebunden in die Veranstaltung "Kultur findet Stadt(t)".

 Goldschmiede-Meisterin Andrea Fritz zeigt ihre Kunst.

Goldschmiede-Meisterin Andrea Fritz zeigt ihre Kunst.

Foto: TL

Zur Einstimmung empfangen auf einem weiß gedeckten Stehtisch ein Buch der Hildegard von Bingen über die Heilkraft der Edelsteine und ein aufgebrochener Amethyst - der Stein gegen die Fallsucht - den Besucher. Gleich daneben beginnt die Reihe von 35 kleinen Vitrinen unterschiedlicher Schaustücke. "Mit der Herstellung von Ringen haben sich die Menschen der Mythologie gemäß im Andenken an die Ketten des Prometheus beschäftigt", sagt Inhaber Detlef Kempkens und weist auf die nächsten Vitrinen mit alten Texten und einer Breughel-Zeichnung über die Alchemisten und ihr vergebliches Bemühen, Gold herzustellen. Alte und junge Goldschmiede-Werkzeuge, darunter ein Mini-Amboss, Ringstöcke, wie sowie Hilfsmittel und Stifte für feinste Entwurfszeichnungen vervollständigen die Exponate. In einem Vitrinen-Ensemble kann man die Bearbeitung von Schmuckstücken - vom Schmelzen und Biegen über das Sägen und Feilen bis hin zum Polieren, Gravieren und Maßnehmen - durch die erforderlichen Werkzeuge nachvollziehen. Eine andere Auslage zeigt filigranste Sägearbeiten aus Gold oder Silber als Vorbereitung für Intarsien aus einem anderen Edelmetall.

 Die Bearbeitung von Schmuckstücken kann in der Goldschmiedekunst-Ausstellung anhand vieler unterschiedlicher Werkzeuge nachvollzogen werden.

Die Bearbeitung von Schmuckstücken kann in der Goldschmiedekunst-Ausstellung anhand vieler unterschiedlicher Werkzeuge nachvollzogen werden.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Goldschmiede-Meisterin Andrea Fritz, die neben den Gesellinnen Cosima Kempkens, Eva Jendral, Birte Schneider bei Kempkens tätig ist, hat ihr Meisterstück ausgestellt: ein Schmuckstück aus Gold, das multifunktionell entweder als Ring, als Medaillon oder in Gesamtheit als Anhänger getragen werden kann. Alle vier Handwerkerinnen haben in den vergangenen zwei Jahren gut vier Dutzend Fotografien ihrer Kreationen gemacht und sie zu einer interessanten Ausstellung im Treppenhaus zusammengestellt. In bewegten Bildern ist zudem in einem Videofilm die Herstellung eines Weißgoldrings mit eingefassten Diamanten zu beobachten.

(lez)
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