Krefeld Keine Flüchtlingskurse im Fischelner Rathaus

Krefeld · Laut Stadtverwaltung sind die Räume im Erdgeschoss für die angedachten Sprachkurse "nur bedingt geeignet".

Räume im Erdgeschoss des Fischelner Rathauses sollen nun doch nicht für Sprachkurse für Asylbewerber genutzt werden. Stattdessen denkt die Stadt über eine anderweitige Vermarktung nach. Es liegt nach Mitteilung von Stadtsprecherin Angelika Peters ein Mietangebot des Anzeigenblatts "Fischelner Woche" vor. Zu den Inhalten dieses Angebots will die Stadt aus Datenschutzgründen keine Auskunft erteilen. Nach Informationen unserer Zeitung soll die Stadt aber für die Räumlichkeiten eine Miete von 300 Euro gefordert haben.

Die Aufgabe des Plans, die Räume für Sprachkurse zur Verfügung zu stellen, erklärt Peters so: "Für Sprachkurse für Flüchtlinge wurden und werden weiterhin zahlreiche Immobilien auf eine grundsätzliche Nutzbarkeit untersucht, darunter auch Räume im Rathaus Fischeln. Seinerzeit war dort jedoch noch Sanierungsbedarf, so dass vorläufig keine Kurse dort geplant werden konnten. Stattdessen wurden inzwischen aber viele andere Standorte realisiert, oft auch deutlich in der Nähe von größeren Flüchtlingsunterkünften, was die Logistik einfacher macht. Für die Zukunft ist jedoch bei entsprechendem Bedarf nicht ausgeschlossen, dass die Räume im Fischelner Rathaus doch noch für Sprachkurse genutzt werden."

In der Bezirksvertretung Fischeln hatte es vor einigen Monaten, wie berichtet, eine längere Diskussion darüber gegeben, ob die Räume im Rathaus generell dafür geeignet seien, dass Flüchtlinge sich dort für Sprachkurse aufhalten. Ab dem 1. Juni sollte dort ein Integrationskursus für Flüchtlinge durchgeführt werden. Die Krefelder Verwaltung hielt den Standort jedoch nur für bedingt geeignet. Wie Mathias Schütze, Leiter des Fachbereichs Bürgerservice, seinerzeit darlegte, seien die Integrationskurse für die betroffenen Menschen zwar von "besonderer Bedeutung", man habe jedoch Sorge, dass sich Bürger, die die Verwaltungsstelle besuchen, und Integrationskurs-Teilnehmer in die Quere kommen könnten. Das Rathaus sein ein "öffentlicher Bereich" und "eine publikumsintensive Einrichtung", daher müsse man schauen, dass beiden Gruppen "möglichst gut aneinander vorbei kommen". So sollten die Kursusteilnehmer, außer für Toiletten- und Raucherpausen, nicht den öffentlichen Bereich des Gebäudes nutzen, wo man sich mit dem "Publikum ins Gehege kommen" würde. Das Gebäudemanagement wolle sich daher intensiv um die Anmietung andere Räumlichkeiten bemühen - offenbar scheint dieses Bemühen jetzt zum Tragen gekommen zu sein.

(RP)
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