Krefeld Breetlook-Zug feiert Jubiläum

Krefeld · Bereits seit dem Jahr 1980 ist der Hülser Karnevalszug eine Institution. In diesem Jahr wird er bereits zum 20. Mal stattfinden. Trotz erhöhter Sicherheitsauflagen stemmten die Verantwortlichen die Kosten - auch durch viele Spenden.

 Das Komitee Hülser Karnevalszug berichtete über den Zug. Von links: Erster Zugleiter Herbert Rouß, zweiter Zugleiter Frieder Fleischmann, erster Vorsitzender Frank Latsch, Verantwortliche Öffentlichkeitsarbeit Silke Latsch

Das Komitee Hülser Karnevalszug berichtete über den Zug. Von links: Erster Zugleiter Herbert Rouß, zweiter Zugleiter Frieder Fleischmann, erster Vorsitzender Frank Latsch, Verantwortliche Öffentlichkeitsarbeit Silke Latsch

Foto: Sven Schalljo

Der Hülser Karnevalszug ist eine feste Institution in Krefeld. Viele ehemalige Hülser reisen für diesen und die Feier in ihrem Heimatort auch aus weiter Entfernung an. Menschen, die schon vor Jahren fortzogen, rund um die Karnevalstage in der alten Heimat anzutreffen ist oft wahrscheinlicher, als zu familiären Festen wie Weihnachten oder Ostern. "Ein Beispiel dafür ist Heiko Erdmann", berichtet Herbert Rouß, der erste Zugleiter des diesjährigen Umzuges. "Er ist hier aufgewachsen, lebt aber seit Jahren in Essen. Am Zug nimmt er aber noch immer jedes Mal mit einem eigenen Wagen Teil. Den baut er stets in Eigenregie und steckt viel Arbeit hinein. Dieses Jahr ist er mit einem 7,50-Meter langen Wagen gemeldet. Wo er den baut und wie er das von Essen aus organisiert, habe ich keine Ahnung." Der Wagen, den er dieses Jahr gemeldet hat, steht unter dem Motto "Ohne Doping aus der Spritze - der Hülser Sport ist Spitze."

Es ist ein gutes Beispiel dafür, dass der Hülser Zug etwas Besonderes ist. Nicht nur aufgrund es Termins am Dienstag. Während die meisten anderen Umzüge der Stadt am Karnevalssonntag oder Rosenmontag stattfinden, zieht der Breetlookszug am Veilchendienstag und lockt damit die Jecken der Umgebung an. Bereits zum 20. Mal gehen die Hülser in diesem Jahr, diesmal unter dem Motto "Oll 20 Züüsch - de Hölsche jeck wörd nie müsch!", auf die Straße.

Dem Jubiläum tragen die Organisatoren durch ein besonderes Rahmenprogramm Rechnung. Bei der Aufstellung auf dem Marktplatz wird der Kölner Künstler "ne Spetzboov" die Menschen etwa ab 13 Uhr unterhalten. Außerdem werden Markus Prehn und Aloys Ganser die Wagen und Gruppen präsentieren.

"Der Zug wird dann um 14.11 Uhr auf der Leidener Straße starten und voraussichtlich bis etwa 17 Uhr dauern. Danach geht es dann traditionell in den lokalen Gaststätten weiter", berichtet Frank Latsch, der erste Vorsitzende des Komitees Karnevalszug Hüls. 25 Wagen und 31 Fußgruppen sind gemeldet. Darunter rund 600 Kinder aus Schulklassen. Die Schulen in Hüls haben zu diesem Zweck traditionell am Tage des Umzugs geschlossen.

Unter den Fußgruppen befinden sich auch einige Teilnehmer, die erstmals dabei sind: Die "Tierwelt", der Kegelclub "Ex und weg", sowie das Haus Orbroich. Alle Teilnehmer sind bereits reichlich mit Kamelle eingedeckt. Wie viel, das wissen die Organisatoren nicht. "Es wird aber ganz sicher genug sein", erzählt Latsch lachend. Seine Frau Silke fügt hinzu: "Natürlich haben die Beteiligten auch schon reichlich Breetlook gebunkert. Der soll nicht geworfen, sondern übergeben werden, damit niemand verletzt wird", mahnt sie. Die Nachfrage nach dem Gemüse ist so groß, dass derzeit rund um den Vorort bei kaum einem Bauern mehr etwas zu holen ist.

Nach den Änderungen im Jahr 2016 aufgrund von Baustellen wird nun wieder der gewohnte rund 5,4 Kilometer lange Zugweg eingeschlagen. Erhöht wurden die Sicherheitsauflagen. Die Kosten in fünfstelliger Höhe holten die Verantwortlichen durch viele Aktionen, vor allem aber durch Spenden herein. Viele Hülser beteiligten sich so am Gelingen.

(RP)
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