Krefeld Kaplan Grüntjens' erstes Jahr an St. Cyriakus

Krefeld · Die Jugend steht bei der Arbeit des 29-jährigen David Grüntjens naturgemäß im Vordergrund. Dazu gehören rund 150 Messdiener und Messdinerinnen, die Hülser Pfarrjugend und die Firmlinge. Für seine Freizeit hat er das Gärtnern entdeckt.

 David Grüntjens hat im Garten hinter seiner ersten Kaplanswohnung die Freude am Gärtnern entdeckt.

David Grüntjens hat im Garten hinter seiner ersten Kaplanswohnung die Freude am Gärtnern entdeckt.

Foto: T. Lammertz

Der 29-jährige Krefelder David Grüntjens blickt in wenigen Wochen auf sein erstes Jahr als Kaplan zurück, das er im Juni 2015 in St. Cyriakus begonnen hat. Dabei steht bei ihm neben dem priesterlichen Dienst - Messen, Taufen, Krankenbesuche und Beerdigungen - angesichts seines jungen Alters naturgemäß die Jugendarbeit im Vordergrund. "Als Erstes habe ich aufgrund der 2010 vom Bistum vorgegebenen Präventionsrichtlinien bezüglich sexuellen Missbrauchs die knapp fünf Dutzend Leute, die bei uns in Leitungsfunktion mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben, zur Präventionsschulung geschickt", sagt Grüntjens.

Als wichtigste Arbeit und persönlichen Schwerpunkt nennt der junge Kaplan die Arbeit mit den rund 150 Messdienern und Messdienerinnen sowie den Leitern der Ministrantenrunden. "Da besprechen wir verschiedene Projekte wie zum Beispiel das jährliche Zeltlager in Belgien, das jetzt im Mai ansteht, oder auch Ausflüge und Freizeitmaßnahmen in der Umgebung. Am Horizont leuchtet auch schon die nächste, dreitägige Messdienerfahrt nach Rom und Assisi", blickt David Grüntjens ins nächste Jahr. Anlass ist das Heilige Jahr, das in Rom besondere Besichtigungsmöglichkeiten eröffnet. Das Heilige Jahr wird Papst Franziskus am 8. Dezember dieses Jahres eröffnen, der Tag übrigens, an dem David Grüntjens sein 30. Lebensjahr vollendet.

Neben der Arbeit mit den Ministranten und deren Gruppenleitern steht Grüntjens der Hülser Pfarrjugend, die sich weitgehend selbst organisiert, als Kontaktmann zur Pfarrgemeinde zur Verfügung. Zuletzt hat er beispielsweise mit der Pfarrjungend Versicherungsfragen geklärt.

Als Vorbereitung auf die Firmung am 14. Juni wird der Kaplan in naher Zukunft ein Wochenende mit den Firmlingen in einer Jugendherberge in Kleve verbringen. "Dabei geht es neben inhaltlichen Themen nicht zuletzt auch darum, gemeinsame Freizeit zu verbringen", erläutert er den Sinn dieser Tour. In diesem Zusammenhang stehen auch die wöchentlichen Treffen über Glaubensinhalte mit den Katecheten, die die Firmung mit vorbereiten und begleiten.

Durch das Aufbauen von Beziehungen und Vertrauen gehen bei einem Geistlichen Beruf und Hobby ineinander über: "Sehr gern treffe ich mich mit Leitern der Messdienergruppen bei mir zu Hause zum Kochen. Seit meiner Ausbildungszeit in der Nähe von Florenz bin ich ein großer Freund der italienischen Küche. Wir haben auch schon Wildgerichte zubereitet. Der Vater eines unserer Gruppenleiter ist Jäger und hatte einen Hirsch geschossen", erzählt David Grüntjens und berichtet, dass beim gemeinsamen fröhlichen Kochen nicht selten auch ernsthafte Themen angesprochen werden.

Freizeit für sich selbst verbringt der musikalische Kaplan abends zum Abschalten gern einmal an der Orgel in der Kirche. Und mit dem Garten hinter seiner Wohnung hat er jetzt auch die Freude des Gärtnerns entdeckt. "Demnächst werde ich noch einige Kräuter pflanzen, um die Möglichkeiten in der Küche zu erweitern."

Montags hat David Grüntjens seine freien Tag - "wenn es klappt". Jedenfalls fahre ich an einem Montag im Monat nach Kevelaer, um dort drei Stunden Beichten abzunehmen." Dort wird noch sehr viel gebeichtet, und es kommen Anfragen aus der dortigen Pfarre an auswärtige Priester. "Beichten entwickeln sich oft zu tiefen Gesprächen. Dabei kriegt man mit, was die Menschen bewegt, und das erdet mich auch als Priester. Das Wichtigste aber ist für mich und für den Beichtenden, dass ich Vergebung zusagen kann."

(RP)
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