Krefeld Kalender weist auf Veranstaltungen zum Thema "Frau, Familie, Beruf" hin

Krefeld · Einen beruflichen Wiedereinstieg schaffen und trotzdem nicht die Familie vernachlässigen: Es gibt viele Probleme, denen sich Frauen stellen müssen. Das Krefelder Netzwerk "Runder Tisch Frau & Beruf" präsentierte jetzt den Frauenkalender "KrefelderIN 2017" mit allen wichtigen Veranstaltungen rund um das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf, illustriert von der Krefelder Künstlerin Barbara Freundlieb.

Beim "Runden Tisch Frau & Beruf" haben sich verschiedene Einrichtungen und Institutionen zusammengeschlossen mit dem Ziel, die Quote der erwerbstätigen Frauen in Krefeld zu erhöhen. Denn in einem bundesweiten Vergleich aller Städte und Gemeinden der Bundesagentur für Arbeit belegt Krefeld seit vielen Jahren einen der hintersten Ränge. Im Jahr 2017 wird zum ersten Mal eine Veranstaltungsreihe aufgelegt, die unter anderem Work-Life-Balance-Training, Vorträge über Bewerbungen und Praktika, Vorstellungsrunden von KiTas und vieles mehr beinhaltet. Auch Themen wie Scheidungen, Minijobs, Elterngeld und Angebote für Migrantinnen kommen nicht zu kurz.

Tavin Lara Turanli, Geschäftsführerin des Jobcenters Krefeld, betont, dass fast die Hälfte ihrer Kunden Frauen seien, die nach einer Familienphase arbeitssuchend sind. Pflege von Familienmitgliedern und die Versorgung von Kleinkindern erfolge immer noch hauptsächlich durch Frauen, was ihnen viele Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt bereitet. "Ich bin stolz auf das breite Beratungsangebot, dass wir in Krefeld haben. Es ist für jede Frau etwas passendes dabei", sagt Turanli, und fügt hinzu, dass mit Hilfe des Kalenders nun die Frauen direkt erreicht werden sollen.

Heike Hinsen, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Krefeld, betont, dass der Kalender, der Frauen das ganze Jahr und in vielen Situationen begleitet, eine "andere Form der Ansprache" darstellen soll. Generell müsse man das Bewusstsein der Frauen ändern, denn die Möglichkeiten für einen erfolgreichen Wiedereinstieg in den Beruf sind gegeben. Ein Beispiel für den gelungenen Wiedereinstieg in die Arbeitswelt nach einer Familienpause ist Janine Dohrwardt, die für die Gestaltung des Kalenders zuständig war. "Barbara Freundlieb hat mir den Anstoß gegeben, trotz langer Pause wieder in den Beruf der Gestalterin einzusteigen. Ich bin froh, dass ich diese Chance genutzt habe", erzählt sie.

Bei der gestrigen Präsentation des Kalenders in der VHS zeigte sich Birgit Luttkus, Leiterin des Kinder- und Familienbüros der Stadt Krefeld, sehr angetan. "Bis jetzt haben wir nur positive Rückmeldungen bekommen", sagt Luttkus. Besonders Freundliebs witzige Bilder von selbstständigen Frauen, und denen, die es werden wollen, tragen zum Erfolg des Kalenders bei.

Finanziert wird das Projekt durch zahlreiche Netzwerkpartnerinnen. Dadurch ist es möglich, die 3600 Stück umfassende Auflage ab sofort kostenfrei an Krefelderinnen zu verteilen. Informationen zum Erhalt des Kalenders erteilt die Gleichstellungsstelle der Stadt Krefeld, E-Mail: gleichstellung@krefeld.de.

(RP)
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