Krefeld Kaiser-Wilhelm-Museum: Koch Keld Matthiesen übernimmt Gastronomie

Krefeld · Der Rat der Stadt entschied sich in nicht-öffentlicher Sitzung für den früheren Betreiber des Linner Winkmannshofs als neuen Pächter des Museums-Cafés, das im Juli eröffnen soll.

 Keld Matthiesen hat mit seiner Kompetenz und Erfahrung die Politik überzeugt: Der frühere Inhaber des Winkmannshofs erhielt den Zuschlag als Betreiber des neuen Museums-Cafés.

Keld Matthiesen hat mit seiner Kompetenz und Erfahrung die Politik überzeugt: Der frühere Inhaber des Winkmannshofs erhielt den Zuschlag als Betreiber des neuen Museums-Cafés.

Foto: Thomas Lammertz

Knappe 18 Millionen Euro hat die Stadt Krefeld für die Sanierung des Kaiser-Wilhelm-Museums ausgegeben. Für die Einrichtung der Museumsgastronomie hat es offenbar nicht mehr gereicht. Der neue Pächter soll Gastraum, Küche, Kühl- und Lagerräume selbst ausstatten. Rund 80.000 Euro soll der Betreiber des Museumscafés dafür aufbringen. Den Zuschlag hat in nicht-öffentlicher Sitzung des Stadtrats Keld Matthiesen aus Linn bekommen. Der frühere Inhaber des Winkmannshofs konnte die Politik mit seinem Konzept und seiner Person überzeugen.

Fünf Bewerber hatte es ursprünglich gegeben. Zwei haben sich nach ersten Gesprächen mit Vertretern der Stadt und der Besichtigung der Räume im neuen Museum zurückgezogen. Zwei weitere kamen wegen mangelnder Berufserfahrung für die Verantwortlichen nicht in Frage.

 Ein neuer, heller, schicker Raum mit bodentiefen Fenstern wird zur Eröffnung des sanierten Kaiser-Wilhelm-Museums das neue Café.

Ein neuer, heller, schicker Raum mit bodentiefen Fenstern wird zur Eröffnung des sanierten Kaiser-Wilhelm-Museums das neue Café.

Foto: Thomas Lammertz

Erfahrung hat Matthiesen in großem Maße im In- und Ausland gesammelt. Nach seiner Ausbildung als Koch und dem Besuch einer Hotelfachschule arbeitete der Krefelder als Küchenchef und Sous-Chef in der sächsischen Metropole Dresden, in Düsseldorf, in Dänemark und auf der Prominenteninsel Sylt. Anschließend hat Matthiesen ein Studium als Betriebswirt erfolgreich abgeschlossen. Im Jahr 2010 wurde er sogar als Prüfer für Köche zugelassen. Seine Frau ist die bekannte Linner Architektin Ursula Giebels.

Noch ist der Vertrag nicht unterzeichnet. "Wir sind sehr ehrgeizig und wollen den Gästen im Kaiser-Wilhelm-Museum eine tolle Gastronomie bieten", sagte Matthiesen gestern auf Anfrage unserer Redaktion. Die schicken neuen Räume befinden sich zwischen Foyer und Innenhof und weisen bodentiefe Fenster und Türen ins Freie für die Außengastronomie auf. In der Summe stehen knapp 300 Quadratmeter fürs Museums-Café zur Verfügung - eine Hälfte für drinnen und die andere Hälfte für draußen.

Geboten werden soll eine hochwertige Küche mit herzhaften Kleinigkeiten, bunten Salaten, Süßigkeiten, Kaffee und Kuchen sowie guten Weinen. Weil die Möglichkeiten für die Küche doch eher beengt sind, denkt Matthiesen daran, in der Nähe einen zweiten Arbeitsplatz anzumieten. Laut Vertrag mit der Stadt Krefeld müsste er nämlich nicht nur die Museumsbesucher versorgen, sondern sich auch um das Catering für die Gäste von Abendveranstaltungen kümmern. Geplant ist, dass die neue gastronomische Lokalität auch nach Schließung des Museums seine Türen geöffnet behält und seine Kunden mit Speisen und Getränken verwöhnt.

Das Museum soll am 2. Juli offiziell mit der Ausstellung "Das Abenteuer unserer Sammlung I" eröffnet werden. Dann sollen die Vorbereitungen für die Eröffnung des Museums-Cafés abgeschlossen sein.

In der Vergangenheit wurden bereits andere Betreiber gehandelt. Dominik Grzeschik ging als damaliger Koch der "Essklasse" mit detaillierten Plänen und einem ausgefeilten Konzept an die Öffentlichkeit. Später kam Wolfgang Hoever, dem das Restaurant Essklasse gehört, als Betreiber ins Spiel. Nun soll es Keld Matthiesen werden.

(RP)
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