Krefeld Kaiser Wilhelm Museum eröffnet am 2. Juli

Krefeld · Mit der Ausstellung "Das Abenteuer unserer Sammlung I" ziehen im Juli wieder Kunstwerke ins Museum. Zuvor heißt es ab 1. April KWM pur.

 Ulli Cloos (Stadtmarketing), Annette Terhorst (Gebäudemanagement), Martin Hentschel (Museumschef), Frank Meyer (OB) und Martin Linne (Beigeordneter) präsentieren das neue Veranstaltungsplakat.

Ulli Cloos (Stadtmarketing), Annette Terhorst (Gebäudemanagement), Martin Hentschel (Museumschef), Frank Meyer (OB) und Martin Linne (Beigeordneter) präsentieren das neue Veranstaltungsplakat.

Foto: Thomas Lammertz

Von einem Jahrhundertereignis war gestern im Rathaus die Rede, als Oberbürgermeister Frank Meyer das Programm zur Eröffnung des Kaiser Wilhelm Museums vorstellte. Nach gut drei Jahren, in denen die Stadt 17,7 Millionen Euro in die Sanierung des historischen Gemäuers gesteckt hat, um es von Grund auf zu sanieren, wird das Haus am Freitag, 1. April, wieder fürs Publikum geöffnet. Drei Tage lang haben die Krefelder und ihre Gäste bei freiem Eintritt Gelegenheit, die Räume und ihre Technik pur und ohne Kunst zu erleben. In 24 Führungen informieren Fachleute über die Baudetails und die Schwierigkeiten bei den Sanierungsarbeiten. Das Haus erstrahlt in völlig neuem Glanz, mit neuem Treppenhaus, überarbeiteten Fußböden, neuer Raumaufteilung, aufwendigen Fenstern und vielen mehr.

Die Kunst hält später Einzug. Am Samstag, 2. Juli, bricht ein neues Zeitalter für das Kaiser Wilhelm Museum mit der Vernissage zur Ausstellung "Das Abenteuer unserer Sammlung I" an. Die von Museumschef Martin Hentschel kuratierte Präsentation lebt von Gegensätzen. Er setzt Kontrapunkte aus Werken unterschiedlicher Gattung, Herkunft und Zeit.

Zunächst jedoch einmal richtet sich das Interesse auf KWM pur: Damit die Krefelder auf das Ereignis aufmerksam werden, ziehen am 2. April sechs Schauspieler des Kresch-Theaters in einer Aktion durch die Innenstadt. Am Tag davor gibt es eine Performance am Neumarkt mit dem Titel Umleitung. Der Sinn und Zweck des Auftritts unter freiem Himmel besteht darin, auf die Wiedereröffnung des Kaiser Wilhelm Museums hinzuweisen, das bis 1897 mit großem finanziellen Engagement der Bürgerschaft errichtet wurde. "Menschen begegnen sich, und Menschen begegnen Kunst", fasste Meyer den Gründergedanken zusammen. Damit Menschen sich am 3. April ganz ungezwungen im neuen Ambiente begegnen können und Krefeld als Kunststadt erfassen, können Interessierte an dem Tag die Museen Haus Esters und Haus Lange besuchen, ohne Eintritt zahlen zu müssen. Ferner fährt an der Wilhelmshofallee entgeltfrei ein Shuttlebus der Stadtwerke ab, um das Publikum zum Kaiser Wilhelm Museum zu fahren.

Über den Namen gibt es bei Oberbürgermeister Frank Meyer und Martin Hentschel, Leiter der Krefelder Kunstmuseen, keine zwei Meinungen. Da stehe zwar Kaiser Wilhelm drauf, sei aber Kunst drin, formulieren sie salopp. Der Name sei eine starke Marke, erklärte Meyer. Und zwar nicht nur national, sondern weltweit, ergänzte Hentschel. Regelmäßig leihe das Kaiser Wilhelm Museum Werke aus seinem Bestand nach Japan, USA, Italien, Spanien oder in andere Länder aus. Dort sei der Name des Krefelder Museums ein Begriff.

Die Sammlung der Krefelder Kunstmuseen verfügt über rund 14.000 Werke. Etwa 12.000 davon seien Grafiken. Aus den übrigen 2000 Arbeiten ließen sich rund fünf bis sechs spannende Ausstellungen mit jeweils 300 bis 350 Skulpturen, Bildern oder Installationen zusammenstellen. Derzeit sind die wertvollen Kunstschätze und auch die Büros der Mitarbeiter im Depot in Uerdingen untergebracht. Mit dem Umzug in die neuen Büros mit neuen Möbeln werde in diesem Monat begonnen. Im April folge die Kunstsammlung, und im Juni beginne die Hängung der ersten Ausstellung für den 2. Juli. "Da benötigen wir ausreichend Zeit, um ein Gefühl für die neuen Räume zu bekommen", sagte Hentschel.

Einen kleinen Wermutstropfen gebe es noch, erklärte Planungsdezernent Martin Linne. Der Museumsvorplatz werde zur Eröffnung noch nicht fertig sein. Wegen der schwierigen Finanzsituation der Stadt Krefeld habe sich die Förderung für den Ausbau des Joseph-Beuys-Platzes um ein Jahr verschoben. Mit der Fertigstellung sei für den Sommer 2017 zu rechnen -dann soll das Reiterstandbild Kaiser Wilhelms dort seinen Platz finden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort