Krefeld Kaiser-Wilhelm-Denkmal sucht Standort unter Glashaube

Krefeld · Krefelder Landschaftsarchitekten planen die Gestaltung des Museumsvorplatzes. Dort könnte künftig das Marmor-Denkmal Kaiser Wilhelms stehen - unter Glas geschützt vor Schmierereien.

 An prominenter Stelle soll das Denkmal Kaiser Wilhelms I. auf dem neu gestalteten Museumsvorplatz stehen - unter einer Glashaube. So soll der weiße Marmor vor Beschmierungen geschützt werden. Der Kaiser soll Aushängeschild fürs KWM werden.

An prominenter Stelle soll das Denkmal Kaiser Wilhelms I. auf dem neu gestalteten Museumsvorplatz stehen - unter einer Glashaube. So soll der weiße Marmor vor Beschmierungen geschützt werden. Der Kaiser soll Aushängeschild fürs KWM werden.

Foto: Büro Kraft.Raum

Der Kaiser könnte demnächst eine Aufgabe des Stadtmarketings übernehmen. Er könnte als stattliches Aushängeschild auf dem neu gestalteten Vorplatz des Kaiser-Wilhelm-Museums stehen und von der Innenstadt als Wegweiser zum frisch sanierten Kunstmuseum dienen. Das ist zumindest die Idee von René Rheims. Der Krefelder Landschaftsarchitekt hat mit seinem Büro "Kraft.Raum" 2013 den mit 10 000 Euro dotierten Gestaltungswettbewerb gewonnen und plant das neue Erscheinungsbild des Platzes, der dann Joseph-Beuys-Platz heißen wird. Zum Konzept gehört es, das überlebensgroße Standbild Wilhelms I. in einer Glasvitrine an der Ecke Karlsplatz/Westwall in der Sichtachse der Marktstraße aufzustellen. "Ob dieser Vorschlag 1:1 realisiert werden kann, wird unter anderem in Hinblick auf Versorgungsleitungen am Standort noch geprüft. Grundsätzlich wird an dieser Idee nach dem derzeitigen Planungsstand festgehalten", bestätigt Stadtsprecher Dirk Senger.

"Uns ist es wichtig, dass das Denkmal einen besonderen Ort auf der Platzfläche erhält", sagt Architekt Rheims. Und der werde unter Berücksichtigung der Bäume und der Leitungsführungen auf dem Platz gesucht. Das Denkmal soll "nicht nur in den Vordergrund rücken, sondern auch einen direkten Bezug zur Krefelder Innenstadt" erhalten, findet Rheims. Er plant eine schlichte Glaseinhausung, die das Denkmal vor Witterung und Beschmutzung schützt. "In den Abendstunden soll das Denkmal mit Hilfe einer indirekten Beleuchtung inszeniert und angestrahlt werden", sagt Rheims. Bäume und Leitungsführungen werden in der Planung berücksichtigt.

Mit dem Kaiser tun sich die Krefelder nicht immer leicht. Wilhelm I. - überlebensgroß aus hellem Carrara-Marmor gehauen - hat 1899 einen prominenten Platz im Museum am Karlsplatz gehabt. Das Standbild, von dem Berliner Bildhauer Gustav Eberlein geschaffen, stand auf einem Absatz der großen Freitreppe. So wirkte das gesamte riesige Treppenhaus wie eine Ehrenhalle des Kaisers. Mit dem Umbau des Treppenhauses in den 1960er Jahren musste der Kaiser weichen. Zuletzt hatte er seinen Standort an der Nordseite des Museums, von vielen kaum beachtet, und doch war er mehrfach Zielscheibe von Farbattacken und Beschmierungen. Davor kann das Glas schützen - und es bietet gleichzeitig auch die Möglichkeit einer distanzierten Betrachtung eines Geschichtskapitels. Durch das Glas wird es aus dem direkten Alltagsgeschehen herausgehoben.

(RP)
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