Krefeld Jecker Doktortitel für Frank Meyer

Krefeld · Der Oberbürgermeister wird der 52. Doctor Humoris Causa. Er präsentierte sich locker und schlagfertig.

 Eine rote Socke musste mit ins Bild: Frank Meyer, umringt von seinen künftigen Mit-Doctores.

Eine rote Socke musste mit ins Bild: Frank Meyer, umringt von seinen künftigen Mit-Doctores.

Foto: Strücken

Rund 20 Doctores Humoris Causa der GKG Uzvögel, in ihrer Mitte als einzige Doctoressa Birgit Roos, Vorstandsvorsitzende der Sparkasse, hatten sich im Dachsbau versammelt, um in einem karnevalistischen Rigorosum den 52. Doctor Hum. einer Prüfung zu unterziehen.

Frank Meyer zeigte sich erwartungsvoll und entspannt. Als ihm einer der Doctores beim obligatorischen Gruppenfoto mit Dame keck ein Bein mit einer grob gestrickten roten Socke ins Bild streckte, machte der Krefelder Oberbürgermeister ohne Aufhebens mit. Dann forderte der mit juristischem Purpur geschmückte Dekan Wolfgang Berretz den Ersten Bürger der Stadt auf zu begründen, warum er diese Doktorwürde anstrebe.

Sein ganzes Leben habe er diesem Wunsch untergeordnet, antwortete Meyer. Aus heutiger Sicht erscheine ihm dies in ganz neuem Licht. Außerdem bringe er einige Tugenden mit wie die Uerdinger Hartnäckigkeit und die Ruhe eines Beamtenkindes. Er sei KFC- und Beatles-Fan. Daher müsse er nicht mehr zu den Konzerten der Rolling Stones. Mick Jagger würde ihn ohnehin bei seinen Auftritten eher an das Robbensterben erinnern. Nach einem Blick in die Runde fügte er noch schmeichelnd hinzu: Wenn ein Büchereichef, ein Sozialpädagoge und ein Zoodirektor gemeinsam in die Kneipe gehen könnten, dann müsse der Verein gut sein. Bisher habe er Veranstaltungen jeglicher Art mitgemacht oder eröffnet. Da fehle ihm einfach noch die Würde eines Doctor Hum. Diese wolle er schnell noch erwerben, bevor sich etwa ein siegreicher Wahlkämpfer wie Donald Trump darum bemühe. Nach der Aufnahme der Kleidermaße für das akademische Outfit des Kandidaten näherte sich die Runde der Abstimmung. Die überwältigende Mehrheit der Doctores sprach sich dafür aus, dass Meyer das Rigorosum bestanden habe. So verkündete Dekan Berretz, dass die Verleihung des Doctor Humoris Causa unter dem Motto stehe: Frisch, fromm, fröhlich Frank.

Meyer ist der fünfte Krefelder OB mit der Würde eines Doctor Hum. und der 52 Träger dieses Titels, den die Uzvögel zum 46. Mal verleihen. Die Idee des karnevalistischen Krefelder Urgesteins Rudi Neuhausen hatte die GKG Uzvögel aufgegriffen. Anfangs erhielten mehrere um ihre Vaterstadt verdiente Krefelder die Auszeichnung, ab 1975 dann nur noch einer. "Wir wollten die Gemeinschaft der Doctores anfangs schnell wachsen sehen", erklärte Dekan Berretz, und Dr. Hum. Johannes Kockers ergänzte: "Unsere Gruppe lebt von ihrer ganz eigenen Mischung aus Seriosität und "Rampensäuen"." Die Gäste der offiziellen Promotionssitzung der Uzvögel am 14. Februar 2017 im Stadtwaldhaus werden erleben, für welche Seite sich Meyer entscheiden wird.

(oes)
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