Krefeld Interview: Hauptschule hat ein Imageproblem

Krefeld · Die Anmeldefrist für die Krefelder Hauptschulen ist abgelaufen. Mindestens eine Hautpschule wird wegen mangelnder Schülerzahlen in den nächsten Jahren geschlossen. Im Interview spricht Schulleiter Wolfgang Bremer über die Ergebnisse und die Folgen für Krefeld.

 Laut einer neuen Studie, hängen schulische Leistungen auch von der Wohnsituation der Eltern ab.

Laut einer neuen Studie, hängen schulische Leistungen auch von der Wohnsituation der Eltern ab.

Foto: ddp

15 Schüler haben sich bislang an Ihrer Hauptschule Inrather Straße angemeldet, im Vorjahr waren es noch 24 Kinder. Sind Sie frustriert?

Bremer Das Ergebnis entmutigt, weil man sieht, dass eine gut arbeitende Schulform nicht mehr die Akzeptanz bekommt, die ihre Schüler verdient haben.

Wie kommt es zu dem Rückgang?

Bremer Zum einen gibt es einen allgemeinen Schülerrückgang. Ich sehe das Problem aber auch in einer "Vorratspolitik" der anderen Schulen, besonders der Realschulen.

Wie meinen Sie das?

Bremer Auch die anderen Schulformen werden sich in Zukunft verkleinern. Daher werden jetzt Schüler zum Beispiel an Realschulen vermittelt und dort aufgenommen, die an einer Hauptschule bessere Lernchancen hätten.

Haben die Hauptschulen ein Image-Problem?

Bremer Definitiv ja. Die Schulform wurde von der Politik schlecht geredet. Hauptschulen wurden nicht die gleichen Chancen gegeben wie den Gesamtschulen. Durch dieses schlechte Bild ist eine verhärtete Meinung bei den Eltern entstanden. Sie wollen nicht, dass ihr Kind auf eine Hauptschule geht, selbst wenn es da, seinem Begabungsprofil entsprechend, besser gefördert werden kann.

Rechnen Sie mit einer Schließung Ihrer Schule?

Bremer Nein, damit rechne ich nicht. Wir konnten in der Vergangenheit meist ein konstantes Anmeldeniveau erreichen. Bei uns wird es weitergehen.

Sebastian Radermacher führte das Interview.

(RP)
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