Krefeld Interaktive Video-Stele informiert im Zoo über Schneeleoparden

Krefeld · Ein Lernmodul mit vier Video-Filmen lässt ab sofort Besucher des Krefelder Zoos teilhaben am Leben der Schneeleoparden in freier Wildbahn. Finanziert wurde die 10.000 Euro teure Videostele von Hans Christian Mittag, der als Ehrenmitglied des Naturschutzbundes (Nabu) schon lange Jahre einen persönlichen Bezug zu diesen majestätischen Tieren hat - und auch Zoo-Chef Wolfgang Dreßen durch gemeinsame Projekte im Krefelder Zoo zum Schutz dieser Tierart kennen und schätzen gelernt hat. "Wir haben lange Jahre richtig gut zusammengearbeitet und sind darüber Freunde geworden", sagte Dreßen gestern bei der Vorstellung des neuen Lernmoduls.

 Hans Christian Mittag (l.) spendete die 10.000 Euro teure Videostele am Schneeleoparden-Gehege. Mit dabei ist Zoodirektor Wolfgang Dreßen.

Hans Christian Mittag (l.) spendete die 10.000 Euro teure Videostele am Schneeleoparden-Gehege. Mit dabei ist Zoodirektor Wolfgang Dreßen.

Foto: bk

Bereits in den 90er Jahren hatte Mittag die Nabu-Zentralasienprojekte gestartet, nachdem er von der Bedrohung der Schneeleoparden erfahren hatte. Seit 1999 sind Nabu-Ranger in den Gebirgen Kirgistans unterwegs, um die als Einzelgänger lebenden Tiere vor Wilderern zu schützen. Eine lebensgefährliche Aufgabe, wie den Zoobesuchern in einem der vier auf Knopfdruck abrufbaren Kurz-Videos erklärt wird. Denn Wilderer arbeiten nicht nur mit Fallen, sondern haben oft auch Schusswaffen dabei. Ein Fell der als "Weißer Geist der Berge" bezeichneten Tiere kann bis zu 14.000 Euro auf dem Markt bringen. Knochen von Schneeleoparden werden zudem bis heute in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet.

"Die Armut der Bevölkerung ist groß. Umso wichtiger ist es, beispielsweise den Hirten durch Schneeleoparden entstandene Schäden schnell zu ersetzen", erklärte Mittag. Gleichzeitig würden Einheimischen durch Umwelt-Bildung für die Schönheit und den Nutzen der Tiere für die Region sensibilisiert, um ihnen zu verdeutlichen, dass sie langfristig am Tourismus mehr verdienen können als an der Wilderei. Um die bedrohte Tierart zu schützen, muss international zusammengearbeitet werden. Denn Schneeleoparden kommen neben Kirgistan noch in elf weiteren Ländern vor.

Krefelder Zoobesucher können all dies nun anhand der vom Nabu gedrehten Videos erfahren. Die Stele direkt neben der Panoramascheibe des Geheges wird schon jetzt gut angenommen und lockt vor allem Kinder an, die mit Begeisterung auf die bunten Knöpfe drücken.

Noch mehr Informationen über die tierischen Berggeister gibt es am Sonntag, 22. November, von 11 bis 16.30 Uhr beim Schneeleoparden-Aktionstag im Zoo. Unter anderem können Pfotenabdrücke in Ton gestempelt werden.

(bk)
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