Krefeld Inklusionstheater über Liebe und Gedöns

Krefeld · Die Theatergruppe "Hieriswaslos" zeigt Sonntag im Glasfoyer des Theaters ein Episodenstück

Als Schlagwort ist "Inklusion" zurzeit in aller Munde, in Krefeld wird sie schon seit Jahren auch praktiziert. Jüngstes Beispiel ist eine Kooperation mit dem Verein Lebenshilfe Krefeld und dem Theater Krefeld/Mönchengladbach: Am Sonntag, 13. Dezember, zeigen Behinderte und Nichtbehinderte auf der Bühne das Stück "L'amour und anderes Gedöns".

Der Verein Lebenshilfe Krefeld betreut nicht nur Menschen mit geistiger Behinderung, sondern arbeitet auch in integrierten Teams mit seinen Schützlingen. Die stadtbekannte Musikgruppe "Rock am Ring" ist ein Beispiel dafür, die Theatergruppe "Hieriswaslos" ein anderes. Seit zehn Jahren existiert sie, seit drei Jahren agieren auch auf der Bühne selbst Behinderte und Nichtbehinderte gemeinsam, und mit der Kooperation von Stadttheater und Lebenshilfe schlägt man nun ein neues Kapitel auf.

Gudrun Höddinghaus als Vereinsmitglied der ersten Stunde und die Dramaturgin Mariola Küsters - quasi als hinzugezogene Fachkraft - hatten gemeinsam mit den Aufführenden und nach deren Ideen bereits das Episodenstück mit dem vielsagenden Titel "L'amour und anderes Gedöns" entwickelt und damit den Mitwirkenden ein tolles Erfolgserlebnis ermöglicht - unter anderem kürzlich beim "Das ganz besondere Theaterfestival" in Landau. Mit den Theaterpädagogen Dirk Wiefel und Silvia Behnke haben sie es noch einmal überarbeitet, und in dieser Fassung feiert es nun Premiere im Glasfoyer des Stadttheaters.

"Wir wollen nicht als naives Quasi-Kindertheater, sondern als Ensemble von erwachsenen Menschen rüberkommen, die Ansprüche an sich selbst stellen", sagt Gudrun Höddinghaus. "Und wir wollen das mit unseren Möglichkeiten als großes Haus unterstützen", ergänzt Wiefel. "Natürlich orientieren wir uns dabei strikt an den spezifischen Fähigkeiten unserer Schützlinge", betont wiederum Küsters, "und das kann sehr spannend sein.

Etwa: Wie kann jemand das Gefühl der Eifersucht spielen, wenn er es als Begriff zwar kennt, aber selbst noch nie durchlebt hat?" Für die Mitwirkenden aus der Lebenshilfe-Gruppe bringt Jeannette Blum die Motivation auf den Punkt: "Das Proben und Auftreten bereitet immer schöne Aufregung, und ich will auf jeden Fall weiter mitmachen." 13 Aufführende, gefördert auch von der "Aktion Mensch", stehen auf der Bühne und freuen sich auf Publikum.

Premiere: Sonntag, 13. Dezember, 16 Uhr, im Glasfoyer des Theaters, Restkarten nur über die Lebenshilfe unter 02151 - 36 33 88 20, eine weitere Vorstellung beginnt am 24. Januar um 16 Uhr.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort