Krefeld In 2015 nahm das Krefelder Tierheim über 1240 Tiere auf

Krefeld · Unter den aufgenommenen Tieren waren 462 Fundtiere, die von der Stadt anerkannt werden.

Das ist das Tierheim in Krefeld
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Ein Jahr nach den lang andauernden Vertragsverhandlungen mit der Stadt hat sich der neu strukturierte Betrieb im Tierschutzzentrum am Flünnertzdyk eingespielt. "Mit dem Vertrag, so wie er aufgesetzt wurde, kommen wir gut zurecht", zieht Vorstandssprecher Dietmar Beckmann eine erste Bilanz.

Das Tierheim wird geführt in der Trägerschaft des Tierschutzvereins Krefeld und Umgebung, mit dem die Stadt damals auch über eine weitere Zusammenarbeit verhandelt hatte. "Das Miteinander musste sich natürlich einspielen, klappt aber jetzt reibungslos, sowohl mit Kommunalem Ordnungsdienst, als auch mit Polizei oder Feuerwehr. Wir kennen die für uns zuständigen Kollegen und sind fast täglich telefonisch in Kontakt", berichtet Beckmann.

Über 1240 Tiere hat das Tierschutzzentrum im vergangenen Jahr aufgenommen, darunter waren 462 Fundtiere, die von der Stadt als solche anerkannt werden. "Die Definitionen über ein Fundtier gehen auseinander. Ein ausgesetztes Tier ist nach Ansicht der Stadt beispielsweise kein Fundtier, da es sich bei der Handlung an sich um eine Straftat handelt.

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Foto: Theo Titz

Dafür ist das Fundamt nicht zuständig. Auch Katzen, die irgendwo rumstrolchen, zählen nicht dazu, weil angenommen wird, dass es einen Besitzer gibt", erklärt der Experte und resümiert: "Wir fahren natürlich immer raus, auch bei überfahrenen Tieren. Schließlich wollen Halter erfahren, was mit ihrem Tier passiert ist."

Ein bis zweimal täglich sei der Tierrettungsdienst deshalb immer im Einsatz, auch bei verletzten Wildtieren. Nur nachts wurde der Notdienst eingestellt. Kollegen von Kommunalem Ordnungsdienst, Polizei und Feuerwehr hätten aber einen Schlüssel und könnten eingefangene Tiere nachts in der Aufnahmestation des Zentrums angemessen unterbringen. In schwierigen Fällen würde auch ein Tierrettungsdienst aus Duisburg beauftragt, der ebenfalls Zugang habe. "Wir bereiten abends alles vor und kümmern uns morgens direkt um die Neuankömmlinge", sagt Beckmann. Insgesamt 87 Tiere kamen durch den Ordnungsdienst zum Flünnertzdyk.

Vier Mitarbeiter und Tierheimleiter Frank Schankat kümmern sich um die Schützlinge. Für die Dienstleistung in Bezug auf die Fundtiere bekam der Tierschutzverein von der Stadt vergangenes Jahr 290 000 Euro. In diesem und im nächsten Jahr werden es 325 000 Euro sein. Dann muss neu verhandelt werden.

Das Geld kann der Verein gut brauchen, schließlich stehen notwendige Renovierungen und Erweiterungen an, die in einem Gebäude von 1979 nicht ausbleiben. So sollen beispielsweise die kleinen Käfige in der Aufnahmestation vergrößert werden. Ende Januar wird die neue Dachterrasse für Katzen fertiggestellt. Der Dachgarten über den Hundezwingern ist 14 mal sechs Meter groß und für Problemkatzen gedacht, um soziale Kontakte zwischen den Tieren zu fördern. "Richtige Wildfänge sind für uns kein Problem, da es immer Bauernhöfe oder Betriebe gibt, die gute Mäusefänger suchen", sagt der Experte.

Auch die Betriebsführung des Zentrums wird modernisiert. Eine neue Internetseite ist im Aufbau, und der Verein hat auch eine eigene Facebook-Seite, um Informationen schnell weitergeben zu können. Die Behandlung und der Zustand der Tiere werden ab sofort immer fotografisch dokumentiert. Damit wollen die Verantwortlichen auch öffentlichen Vorwürfen den Boden entziehen. Nach einem TV-Bericht stand das Tierheim unter Erklärungszwang. Durch die Vorwürfe sei viel Porzellan zerschlagen worden, heißt es in der Tierheim-Post.

(RP)
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