Krefeld Humor in Reimform

Krefeld · Ihre Verse möchten vor allem laut gelesen werden: Humorvoll und deftig zugleich sind die gereimten Geschichten von Melda-Sabine Fischer. Weil ihr die Altersteilzeit zu langweilig war, begann sie mit dem Schreiben - gekonnt.

 Die ehemalige Bankkauffrau Melda-Sabine Fischer veröffentlichte ihre kleinen Gedichte zuerst bei Facebook. Jetzt ist ein Buch daraus geworden: "Das wahre Leben - total verrückt und doch echt".

Die ehemalige Bankkauffrau Melda-Sabine Fischer veröffentlichte ihre kleinen Gedichte zuerst bei Facebook. Jetzt ist ein Buch daraus geworden: "Das wahre Leben - total verrückt und doch echt".

Foto: Thomas Lammertz

Mit ihren Reimen Menschen zum Lachen bringen - das ist ihre liebste Beschäftigung. Melda-Sabine Fischer ist gelernte Bankkauffrau, doch liegt es ihr schon von Kindesbeinen an, ihr Umfeld mit witzigen Reimen bei Laune zu halten. Bereits mit 15 Jahren trat die gebürtige Ratingerin dem Karnevalsverein bei. Von Anfang an hielt sie dort viele Büttenreden und führe Zwiegespräche auf den verschiedensten karnevalistischen Bühnen Nordrhein-Westfalens. Auch bei ihrer Beschäftigung als Bankkauffrau begleitete sie stets ihr Sinn für Humor. Jetzt hat sie ein Buch mit Gedichten herausgebracht: "Das wahre Leben - total verrückt und doch echt".

Mit Antritt der Altersteilzeit im Jahre 2015 begann für die Wahlkrefelderin der Versuch, "Sinniges oder Unsinniges mit der vielen Freizeit anzustellen", erklärt Fischer. "Du wirst depressiv. Dir fällt die Decke auf den Kopf", dachte sie damals. So begann sie neben ehrenamtlichen Tätigkeiten in der Pfarre St. Martin mit dem Verfassen von Gedichten, die ihre Erlebnisse und Erfahrungen im Alltag festhalten und "auf die Schippe nehmen" sollten. "Dass daraus mal ein Buch entstehen würde, war zum damaligen Zeitpunkt noch nicht bekannt und auch nicht beabsichtigt", betont sie. Zunächst veröffentlichte sie ihre Texte bei Facebook, bis Freunde und Bekannten sie dazu ermutigten, aus all ihren Gedichten ein Buch zusammenzustellen. Jetzt erschien ihr erstes Buch im BoD Verlag. Es versammelt 30 Gedichte, zum Teil in rheinischem Dialekt.

Ihre Texte sind zum Teil deutlich länger als ein Gedicht, eher so etwas wie gereimte Plaudereien über mehrere Buchseiten. Die Verse sind flüssig; Reim und Metrik sitzen - da findet sich nichts von dem berüchtigten Prinzip "Reim dich oder ich fress dich" - und so richtig Spaß machen diese Verse, wenn man sie laut liest - eine Probe: "Ein jeder weiß, in so 'ner Küche,/ da gibt es nicht nur Wohlgerüche./ Hast du ein Ei, das längst verdorben,/ dann stinkt das, wie schon lang' verstorben./ Auch wenn du Wirsing kochst nur kurz,/ schon müffelt's wie ein Männerfurz./ Speziell durch Kohl - jeglicher Arten/ kannst du im Haus Gestank erwarten."

Fischers Ziel ist es, mit ihren "schon mal deftigen, aber immer humorvollen Zeilen" die Menschen zum Lachen zu bringen. "Man hat ja derzeit sonst wenig zu lachen", stellt sie fest. Sie selbst lese auch nur humorvoll geschriebene Bücher. "Mit ernsthaftem Kram kann ich wenig anfangen. Dafür gucke ich dann am liebsten ZDFinfo und Phoenix im Fernsehen. Da bekomme ich so viel historischen Input, da brauche ich dann keine schweren Bücher zu lesen", fügt sie hinzu. An einem zweiten Buch voller lustiger Alltagsgedichte arbeitet Fischer bereits.

Das Taschenbuch ist im Fachhandel oder im Internet für 5,99 erhältlich - Quelle: Über Google Autorin und Titel eingeben.

(RP)
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